Es gibt junge Leute, die beeindrucken Ältere vom ersten Moment an. Ian gehört zu ihnen. Wie er sich mit 20 Jahren ausdrückt, wie smart er die Dinge, die ihn umgeben, durchdenkt und wofür er sich interessiert, ist sicher nicht selbstverständlich für sein Alter.
«Ich war nicht immer so», räumt er ein. «Ich war eher ein Schüler, der mit einer Mindestleistung überall durchkam und keine Ahnung hatte, wohin er wollte. Aber während der letzten Jahre in meiner KV-Lehre habe ich Interessen entwickelt. Ich möchte genau dort dazulernen und bringe mich explizit ein, wo ich spüre «das gefällt mir, das bin ich». Durch Ausprobieren in der Ausbildung habe ich ein Gefühl dafür bekommen, wohin ich im Leben will.»
«Durch Ausprobieren in der Ausbildung habe ich ein Gefühl dafür bekommen, wohin ich im Leben will.»
Neben seiner KV-Lehre, der Theorie und Praxis, die er während drei Lehrjahren durchläuft, engagiert sich Ian u.a. auch im Baloise Netzwerk für Nachhaltigkeit. «Nachhaltigkeit heisst Erhaltbarkeit und das betrifft nicht nur ökologische Aspekte, wie manch einer schnell vermutet. Es inkludiert z.B. auch die Frage «Wie erhalten wir unser Geschäft?» und «Was kann ich als Mitarbeiter aktiv machen?»
Ian versteht sich als Vertreter einer Generation, die sich sehr bewusst mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt. «Ich kann unser Gefühl – die Gedanken und Sorgen junger Menschen heutzutage – spiegeln. In einer Firma wie der Baloise geht es darum, möglichst viele Sichtweisen zu generieren und mit ihrer Hilfe, strategische Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Hier möchte ich mich engagieren.»
Nachhaltigkeit greift für Ian in nahezu allen Bereichen des Lebens: im Geschäft sind es u.a. auch Prozesse, die sich vereinfachen und optimieren lassen, um nachhaltige Kundenbeziehungen zu entwickeln. «Während meiner Lehre bin ich sowohl im Kundenservice als auch im Bereich Schaden gewesen, nicht selten getrieben von der Frage: Wie können wir die Arbeit in der Business Unit nachhaltiger gestalten? Ich habe gemerkt, dass mich solch ökonomische Überlegungen reizen und werde deshalb nach der Lehre ein Studium in internationalem Business Management beginnen.» Der Wunsch zu studieren, ist tatsächlich erst während Ians Lehre entstanden, vorher hatte er keinen Plan.
«Während meiner KV-Lehre habe ich bei der Baloise ebenso Schadenfälle im Bereich internationaler Transportversicherungen bearbeitet und gemerkt: dafür schlägt mein Herz.» Ian, der in den USA geboren wurde und seine ersten acht Lebensjahre in den Staaten verbracht hat, erzählt weiter: «Im internationalen Business kann ich englisch sprechen und hoffe, später in meinem Leben viel reisen zu dürfen. Ich spüre schon heute, wie spannend es für mich ist, mit Versicherungsfällen in der ganzen Welt zu tun zu haben.»
«Unsere junge Sicht ist im Unternehmen gewünscht, wir Lernenden sind wichtig und in diesem Umfeld kann ich mich gut entwickeln.»
Ians Sprechtempo wird nun schneller, sein Enthusiasmus spürbarer. Er berichtet von explodierter Ware auf Containerschiffen, von Kleidung, die während eines Transportes Schimmel ansetzte, von ganzen LKW-Ladungen, die in Brasilien entführt und der Baloise als Schaden gemeldet wurden.
«Das sind sicher die besonders interessanten Fälle, aber auch bei ganz normalen Meldungen lernt man viel Neues. Das Spezielle am Transport ist die Vielfalt. Jeden Tag thematisieren wir andere Gesetzeslagen, andere Kulturen und Sitten und daher auch andere Vorgehensweisen. Eine Kollegin gab mir den Tipp: Die Kunst der erfolgreichen Schadenregulierung sei die Fähigkeit, sich an jede Persönlichkeit anpassen zu können.»
Binnen drei Jahren rotiert Ian als KV-Lernender durch drei Versicherungsbereiche der Baloise und studiert das Geschäft von Grund auf. In kurze Stages in einzelnen Abteilungen gilt es, herauszufinden, wo die Lernenden eingesetzt werden können und wollen. Dann wechseln sie für je ein Jahr in die entsprechenden Bereiche.
«Es gibt eigentlich nichts», beschreibt Ian, «was uns im täglichen Business nicht zugetraut wird. Wir bearbeiten alles wie langjährige Mitarbeitende auch und so bekommen wir viel mit. Ich merke, dass ich über meine Lehrjahre geduldiger und konzentrierter geworden bin. Ich spüre immer mehr, wohin ich möchte, wie ich dahin komme und wie ich mich bei der Baloise einbringen kann. Unsere junge Sicht ist im Unternehmen gewünscht, wir Lernenden sind wichtig und in diesem Umfeld kann ich mich gut entwickeln.»