«Man würde vermutlich über mich sagen, ich habe einen sehr beständigen, wenig aufregenden Karriereweg gewählt», schmunzelt Martin, «aber für mich war er genau der Richtige. Ein Weg, in dem ich mich entwickeln konnte, gefordert war, fördern durfte, stets wunderbare Menschen um mich hatte und über Mittag mit meiner Familie essen konnte.»
Seit 44 Jahren ist Martin in der Finanzwelt unterwegs. Als er seine Banklehre begann, war er 16 und wählte seinen Berufseinstieg bei der Solothurner Kantonalbank. Martin erinnert sich – neben seiner Ausbildungszeit – vor allem an ein Teamgefüge, das bis ins Private reichte. «Wir haben Velo-Touren gemacht, in der Beiz gesessen. Sowas liess sich früher schneller organisieren. Heute haben alle so viel um die Ohren. Im Team treffen wir uns seltener.»
«40 Jahre Baloise - Ein Weg, in dem ich mich entwickeln konnte, gefordert war, fördern durfte und stets wunderbare Menschen um mich hatte.»
Eigentlich ist Martin immer in der Region Olten geblieben, aufgrund von Sanierung und Privatisierung aber, wechselte der Name seines Arbeitgebers mehrfach.
Aus der Staatsbank im Kanton Solothurn wurde die Solothurner Bank (SoBa), dann gehörte diese aufgrund der Fusion Bankverein und SBG zur UBS, bis im Herbst 2000 die Baloise die SoBa in ihre Reihen aufnahm.
In all der Zeit hat Martin sämtliche Bankbereiche durchlaufen und ein breites Wissen angehäuft. «Ich war u.a. an der Zentralkasse und im Zahlungsverkehr beschäftigt, in der Wertschriften- und Kommerzabteilung, ausserdem im Bereich Geschäftskunden. Ich habe überall reingeschnuppert und das komplette Banking kennengelernt. 1982 hatten wir in Olten den ersten bargeldlosen Schalter der Schweiz (die Geldversorgung erfolgte über eine Geldrohrpostanlage vom 1. Stock an die Schalter im EG)», erinnert er sich nicht ganz ohne Stolz.
«Eine unserer grössten Herausforderungen», so nahm es Martin wahr, «traf uns durch den Zusammenschluss der Baloise als Versicherung mit der SoBa als Bank. Zwei vollkommen andere Denkweisen.» Während Versicherer z.B. eher zu ihren Kunden rausgehen, laufen Bankgeschäfte nicht selten am Schalter ab.
«Wir haben hier lernen müssen, aufeinander zu zugehen und wir tun es immer noch. Aber die beiden Welten bringen ein einzigartiges Konzept hervor: Wir bespielen die Bereiche Vorsorge und Vermögen aus einer Hand», sagt Martin, der eben diesen Vorteil in seiner Rolle als Leiter Private Banking vorantreibt.
«Ich finde schön, dass die Baloise bewusst Teamziele einsetzt und unsere Zusammenarbeit fördert. So bleibt man miteinander à jour.»»
Was ihn über all die Jahre hielt, waren die Menschen. «Kollegial und fair haben wir Verbindungen für ein Leben aufgebaut. Ausserdem wird bei der SoBa immer an einen gedacht. Man fördert Weiterentwicklung. Das schätze ich.»
Alle 2-5 Jahre etwa ergab sich etwas Neues in Martins Job, oft angelehnt an den Wandel im Finanzmarkt. Bereits mit Mitte 20 übernahm er erste Führungsaufgaben. «Man wächst da so rein», erzählt er. «Ich hatte immer gute Chefs, die mich unterstützt haben.»
In seinem Berufsleben hat Martin viel erlebt: die Zentralisierung im Zahlungsverkehr, bei den Buchhaltungen, im Privatkundengeschäft. «Aber ich spüre, dass mir Veränderung als junger Mensch leichter fiel. Die Digitalisierung heute nehme ich nicht mehr so locker auf, aber möchte unbedingt offen und dran bleiben.»
«Man wächst in seine Aufgaben und ich hatte immer gute Chefs, die mich unterstützt haben.»
Im Nachhinein haben Martin die andauernden Wechsel darauf vorbereitet, auch jetzt mit dem Thema «Change» umgehen zu können. «Ich brauche heute mehr Zeit, bis ich mich in neue Aufgaben eingearbeitet habe, aber das hält meine grauen Zellen frisch.» Er lacht. «Veränderungen sind immer herausfordernd, jedoch sehe ich den Grund für sie, und ich sehe ihre Wirkung. Hinterfragen wir uns nicht, sind wir irgendwann weg.»
Kulturell spürt Martin eine grosse Veränderung. «Der Druck auf unsere Arbeitswelt nimmt immer mehr zu. Die Individualisierung wächst. Ich finde schön, dass die Baloise in dieser Zeit bewusst Teamziele einsetzt und unsere Zusammenarbeit fördert. So bleibt man miteinander à jour.»