Tanja war stets diese selbstbestimmte, handlungsorientierte Praktikerin, deshalb kam ein Studium nach der Schule nicht in Frage. «Ich wollte möglichst schnell auf eigenen Beinen stehen», sagt sie, «und entschied mich, nach der Matura für eine Ausbildung zur Direktionssekretärin. Dazu gehörte es, meine Kenntnisse in Englisch, Französisch und Italienisch zu vertiefen und so wuchs mein Wunsch, Dolmetscherin bei der UN in New York zu werden.»
Zuerst hiess es aber «Geld verdienen» und Tanja landete beim amerikanischen Paket- und Logistikdienstleister UPS. Mit nur 23 Jahren übernahm sie bald eine Teamleitung.
«Damit war mein Plan des Dolmetschens passé», lacht sie. «Mein berufliches Leben nahm einen anderen Weg. Bei UPS ging es ums Paket-Tracking, um Transportschäden und Unzustellbares, ich habe Schulungen fürs Beladen von LKW gegeben, auch Zollbestimmungen kontrolliert oder Themen wie Überwachung und verdeckte Ermittlungen verantwortet.» UPS war damals Hauptsponsor der Olympischen Spiele und so flog Tanja beruflich nach Nagano in Japan. «Wir haben das Hotel abgesichert, das direkt am Skihang des Snowboard Riesenslaloms lag. Das waren intensive und spannende 4 ½ Wochen.» Sie lächelt. Ein kleiner olympischer Funke bleibt als Erinnerung.
Während sie in Nagano war, wurde in der Schweiz ihre Stelle gestrichen. Mit 27 Jahren musste sie sich neu orientieren. «UPS durchlief damals eine Umstrukturierung, ich habe viel Druck empfunden und die Kündigung fast als Erlösung.»
Tanja wechselte zu Panalpina und übernahm als GL-Assistentin die Warehouse Security. «Hier wurde mir viel Verantwortung übertragen. Ein tolle und lehrreiche Zeit, in der wir u.a. ein neues Trackingsystem eingeführt haben – von manueller Arbeit hin zur Optimierung via Barcodes. Man musste Strukturen schaffen und sie über 80 Länder hinweg zusammenführen. Es war ein riesen Projekt.» Tanja sammelte viel Erfahrung, wechselte später intern in ein Joint Venture mit Swiss Cargo. Mit Ende 20 übernahm sie den Kundenservice. Aber schon bald änderte sie ihre Pläne erneut.
«Wer Verantwortung übernimmt, hat die Chance auf eine tolle und lehrreiche Zeit.»
«Nach fünf Monaten hat sich die Zusammenarbeit schwierig gestaltet und ich bekam Lust, zu reisen. Also, ging ich vier Monate auf Asien-Reise und konnte dann zurück zu Panalpina. Ich fand diese Auszeit sehr wertvoll: zu realisieren, wie privilegiert wir in Europa sind und zu verstehen, dass Geld nicht alles ist – ich kam mit Demut gegenüber dem Leben zurück».
2019 wurde die Panalpina übernommen, einher gingen Entlassungen und Tanja suchte bewusst nach etwas Neuem. Über eine Freundin erfuhr sie von einer Stelle bei der Baloise und war vom schnellen, wertschätzenden Bewerbungsprozess binnen 2 Wochen beeindruckt: «Hier will sich ein Versicherer neuen Ideen öffnen. Das hat mich überrascht und begeistert», erinnert sie sich.
Neben ihrer Arbeit engagiert sich Tanja in der Politik. Sie ist Präsidentin der Grünliberalen Frauen Schweiz, Mitglied der Sozialhilfebehörde ihrer Wohngemeinde und war für die Grünliberalen BL Spitzenkandidatin bei den Nationalratswahlen 2019. «Es ist toll, etwas aktiv mitgestalten zu können. Wenn es darum geht, gemeinsam etwas zu verbessern, bin ich schnell Feuer und Flamme.»
Bei der Baloise ist Tanja heute Senior IT Portfolio Manager und beschäftigt sich mit Governance Themen im Projektportfolio Management sowie der Operationalisierung der gruppenweiten IT Projekte. Damit stellt sie die strategische Ausrichtung des gruppenweiten Projektportfolios sicher.
«Die Baloise übernimmt als Arbeitgeberin gesellschaftlich Verantwortung und fordert ebenso Verantwortung von mir als Mitarbeiterin ein: dieses Geben und Nehmen gefällt mir.»
«Der Schritt in die Baloise und das Erleben unserer Kultur im Unternehmen fühlt sich – so pathetisch das klingt: paradiesisch an», resümiert Tanja. «Es wird viel für uns Mitarbeitende getan und ich mache mir oft bewusst, dass ich für dieses Miteinander dankbar bin. Ich werde aktiv gebeten, mitzugestalten, mich einzubringen – und auf dem Weg in unsere Zukunft permanent mitzudenken. Das passt gut zu mir!
Wir dürfen lernen und uns weiterentwickeln, sind gar gebeten, genau das zu tun – um auch in Zukunft arbeitsfähig zu sein. Die Baloise übernimmt als Arbeitgeber gesellschaftlich Verantwortung und fordert aber ebenso Verantwortung von mir als Mitarbeitende ein: dieses Geben und Nehmen gefällt mir.»