Kurz zu den Begrifflichkeiten: Alternative Investments sind Wertanlagen wie zum Beispiel Beteiligungen an nicht-börsenkotierten Firmen oder eben Infrastrukturprojekten. Das Baloise Asset Management (BAM) stellt Geld zur Verfügung, das in der Regel auf wenigstens 10 bis 15 Jahre gebunden ist, und wird am Gewinn beteiligt. Nun kann man fragen, warum kümmern sich hier nicht Länder? Antwort: Weil mitunter nicht die monetären Mittel zur Verfügung stehen. «Solche Anlagemöglichkeiten aber», erklärt Samuel weiter, «sind für grosse Investoren umso interessanter. Sie liefern auch im heutigen Tiefzinsumfeld noch attraktive erwartete Renditen.» Samuel ist beim BAM derjenige, der solche Investitionen überprüft.
Wenn Geld des BAM in Infrastruktur angelegt werden soll, ist es Samuel, der sich mit dem Für und Wider solcher Vorhaben auseinandersetzt. «Das entsprechende Gremium bestimmt vorab den Grad der Risikoaffinität sowie die Anlageklasse. Danach schaue ich mir diverse Beteiligungsmöglichkeiten an.» Dieses Anschauen beinhaltet eine umfangreiche, gewissenhafte Risikoprüfung. Es gilt 200-Seiten-lange Vertragswerke zu lesen, sich mit dem Legal-Bereich der Baloise abzustimmen, Zahlen zu kontrollieren und die richtigen Fragen zu stellen, um etwaige Manipulationen aufzudecken. So etwas nennt man Due Diligence – Prozess, bei dem Samuel seine ganze Wirtschafts- und Finanz-Expertise einbringt.
«Mein Umfeld ist unheimlich spannend», erzählt Samuel. «Es gibt keine vorgefertigte Vorgehensweise. «Ich fang meist auf einem weissen Blatt an und muss unsere Strategie dann selbst modellieren, bis sie Hand und Fuss hat.»
Samuel beschäftigt sich also mit den Risiken, die sich um Wertanlagen ranken: Verstehen wir sie? Können wir als Investor mit ihnen leben? «Die todsichere Rendite gibt es nicht. Mit diesem Druck muss man umgehen können, denn «falsche» Investitionen können passieren. Aber im Durchschnitt werden wir entschädigt, wenn wir gewisse Risiken eingehen.» Hier hilft Samuel auch ein grosses Netzwerk, das den notwendigen Wissenstransfer und Austausch sicherstellt.
Angefangen hat Samuels beruflicher Werdegang mit einem Volkswirtschaftsstudium, an dessen Ende sich eine Forschungsstelle bei der Schweizerischen Nationalbank reihte. In einem Praktikum ging es um Geldpolitik, u.a. um den Zusammenhang zwischen Zinsen, Inflation und Arbeitslosigkeit.
«Damals dachte ich, ich hänge besser noch ein Doktorat ran, aber das war nicht meins. Ich habe gemerkt, dass ich nicht der Typ bin, der im stillen Kämmerlein forscht. Ich brauche Menschen und Austausch. Also, bin ich ins Consulting nach Zürich.» Fünf Jahre beriet er rund um Anlagestrategien und Pensionskassen. Danach fragte sich Samuel «Und nun? What’s next». Die Antwort hiess Baloise Asset Management. «Ich wollte beruflich noch etwas Anderes sehen. Deshalb habe ich gekündigt und neu angefangen.»
«Wer will, kann mitgestalten, und das ist ein echtes Privileg.»
«So überraschend das vielleicht klingt, so wahr ist es doch: Ich fand den Auftritt der Baloise im Karriereblog einfach sympathisch. Bewerbungstipps und Mitarbeiterporträts – ich konnte förmlich spüren, dass man hier gut mit Menschen umgeht. Also, habe ich mich beworben und mein Eindruck hat sich bestätigt.
Baloise Mitarbeitende sind sehr offen und man baut sich rasch ein riesen Netzwerk an interessanten Leuten auf. Ausserdem spannend, wie sehr ein Lernumfeld hier gefördert wird. Jeder Mitarbeitende hat Zugang zu LinkedIn Learning, jeder Mitarbeitende kann sich um eine Teilnahme an Leadership-Programmen bewerben.» Das ist insofern spannend, als dass Chefs bisher Talente nominiert haben.
«Mein Eindruck von der Baloise hat sich bestätigt: Man geht hier gut mit Menschen um.»
«Im BAM stecken wir ausserdem mitten in einem Prozess, der unsere gesamte Organisation agil aufstellen wird», komplettiert Samuel seine Gedanken. «Wir drehen jeden Stein und hinterfragen unsere Arbeitsweisen. Wir suchen die Chancen und Eigenverantwortung sowie die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen.»
Klar, geht das nicht ohne Widerstände vonstatten. Klar, ist man hier emotional mitunter zwischen Angst und Aufbruch unterwegs, auch weil Hierarchieebenen wegfallen und Veränderung für Verunsicherung sorgt. «Ich empfinde diesen Prozess allerdings als so transparent wie erfrischend. Wir sind noch in der Erarbeitung, aber wer will, kann mitgestalten und das ist ein echtes Privileg.»