Angefangen habe ich 2013 als Lernende im Bereich Dienstleistung und Administration. Nach Einblicken in sechs tolle Bereiche, entschied ich mich zuerst einmal im HR zu arbeiten. Parallel gings in ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Betriebsökonomie. Damit nicht genug: Eine neue Herausforderung wartete im Sekretariat unseres Verwaltungsrates (VR), als Assistentin des VR-Sekretärs.
Neue Herausforderungen! Ich brauche immer wieder was Neues, bin neugierig und an vielem interessiert. Da kam ein Auslandsaufenthalt gerade recht.
Bei einer Info-Veranstaltung an meiner Fachhochschule ging es um jenes Auslandssemester, das zu meinem Studium gehört. Aber ich dachte mir: «Unmöglich! Das kann ich nicht von meinem Chef oder meiner Arbeitskollegin fordern.» Ich war gerade etwas mehr als ein Jahr bei der Baloise und wollte schon wieder weg? Doch meine Kollegin Margit versicherte mir, wir würden eine Lösung finden! Ich war echt berührt: Was für eine Unterstützung von Beginn an! Auch mein Chef stand voll hinter mir! Zwar wussten beide, sie würden meine Arbeit auffangen müssen, aber wir gingen die Sache an. Bei unserem Startup FRI:DAY in Berlin tat sich für 5 Monate eine Stelle für mich auf. Los ging’s!
Neue Stadt, neue Hochschule, neuer Arbeitsplatz, neue Mitbewohnerin: ehrlich gesagt, war fast alles neu und das war genau die Herausforderung, die ich suchte! Ich meine, darum geht es in der heutigen Zeit. Man muss aus der Komfortzone – raus, um Neues zu lernen.
Kaum gestartet wurde ich mit enormer Newness überflutet. Flache Hierarchien, Gestaltungsfreiheit, Multi-Kulti und Diversität – all das gehört zu FRI:DAY, unserem Mobile-Versicherer. Eine ganz andere Welt als am Baloise-Hauptsitz in Basel, verbunden mit gemischten Gefühlen in mir. Aber ich war offen für das Neue und das ist definitiv von Vorteil. – Zunächst wusste ich nicht genau, welche Tasks auf mich zukommen würden. Ich wusste nur, in welche Bereiche ich schnuppern wollte. Mein grosses Privileg: Obwohl ich meine Teamkollegen und Teamkolleginnen nicht wirklich kannte, war es ein 100%-iger Fit.
Bei FRI:DAY ist die agile Arbeitsweise enorm auffällig - aber gerade das ist bei (InsurTech-) Startups auch üblich. Flexible Arbeitszeiten, flexible Projekte, jeder übernimmt Verantwortung und ist Treiber seiner Projekte. Anders würde es gar nicht funktionieren in so einem kleinen Unternehmen. Dagegen wirkt die Baloise – trotz ihres deutlich spürbaren Wandels – doch eher traditionell. In Basel kommen Prozesse letztlich sehr viel definierter, strukturierter, geregelter daher. Beides hat seine Daseinsberechtigung, seine Vor- und seine Nachteile. Deshalb gilt es, das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen.
«Mein wichtigstes Learning: Hinterfrage immer die bestehenden Prozesse und Arbeitsweisen!»
Berlin bietet eine enorme Vielseitigkeit: tolle Cafés und Restaurants, Sightseeing-Angebote, Kultur, Historie – alles an einem Ort. Kommt man aus Basel, haut einen das glattweg um. Was ich besonders toll fand ist, waren die vielen Kulturen, die in Berlin aufeinandertreffen. Übrigens, ebenso bei FRI:DAY mit ungefähr 70 Mitarbeitende aus 22 unterschiedlichsten Ländern.
Der Abschied von FRI:DAY fiel mir nicht leicht: binnen kürzester Zeit habe ich mich auf das neue Setup und Mindset in Berlin eingestellt. Ich war voll drin, habe es gelebt und geliebt. Ich bekam die Chance, eine vollkommen andere Arbeitswelt kennenzulernen. Dafür bin ich sehr dankbar. Und: Kaum zurück in Basel, wurde ich mit offenen Armen herzlichst von der Baloise-Family begrüsst. Der Empfang war wirklich allerliebst und auch ich habe mich sehr gefreut, all diese tollen Menschen wiederzusehen!
Die Menschen in Berlin und bei FRI:DAY. Ich habe so viele wunderbare Bekanntschaften gemacht. Auch das "freie" Mindset ist einfach ein Geschenk, etwas wirklich Besonderes. Rückblickend fühlt sich meine Zeit in Berlin manchmal etwas surreal an. Als ob ich nie dagewesen wäre – weil es doch bereits wieder so weit weg erscheint – aber tatsächlich: Ich durfte diese Erfahrung machen und ich bringe sie heute bei der Baloise mit ein. Ich versuche, andere Denkweisen anzustossen, und etwas von dem FRI:DAY Spirit nach Basel mitzubringen.
Berlin war für mich die Gelegenheit, mir über gewisse Dinge klar zu werden. Zuhause nehme ich mir dafür selten die Zeit. So weiss ich heute beispielsweise, dass ich mein Studium noch stärker auf Personal- und Organisationsentwicklung ausrichten möchte. Ich stellte auch fest, dass ich mich als Mensch teilweise verändert habe. Ich habe gelernt, meine Meinung zu äussern und Feedback entgegenzunehmen wie zu geben. So ein Perspektivenwechsel birgt eine ganz grosse Chance auf Weiterentwicklung. Ich kann nur jedem empfehlen, solche Möglichkeiten zu nutzen. Ein riesen Privileg bei der Baloise!