"Mein Traum ist und war es immer, Badminton-Profi zu werden", erzählt Nicolas A. Müller (18). Er ist KV-Lernender bei der Baloise in Bern. "Aber ich bin mir auch total im Klaren darüber, dass ich beruflich eine solide Basis brauche, abseits des Sports. Was ist, wenn ich mich so sehr verletze, dass ich nicht mehr Badminton spielen kann? Was kommt nach meiner aktiven Zeit? Mit der KV-Lehre schaffe ich mir ein Grundgerüst." Die United School of Sports bietet in Zürich und St.Gallen einen speziellen Modus an, der es jungen Spitzensportlern neben ihrer Sportlerkarriere ermöglicht, einer Ausbildung nachzugehen – angepasst an den zeitintensiven Trainingsplan. "Genau so brauche ich das", sagt Nicolas. "Alles in meinem Leben kommt an zweiter Stelle nach dem Sport."
Wenn Nicolas am Morgen aufsteht, führt ihn sein erster Termin in die Badmintonhalle. 8.30 – 11.30 Uhr geht es um Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Hier trainiert er mit der Schweizer Nationalmannschaft am Stützpunkt in Bern. "Eine grosse Ehre und alles, worauf ich immer hingearbeitet habe." Das führt dazu, dass Nicolas manchmal etwas müde, im Büro aufschlägt. Klar, der Körper hat seine erste Einheit schon hinter sich. "Das Gute ist", so beschreibt es Nicolas, "danach ist mein Kopf gefragt. Als Support unserer Assistenz auf der Generalagentur Bern berechne ich Offerten, kümmere mich um Vertragserneuerungen im Bereich Motorfahrzeuge, Haftpflicht und Gebäudeversicherungen." Vier Stunden jedes Arbeitstages verbringt er als Lernender, danach wartet die nächste Trainingseinheit.
Vom Grundkonstrukt ist das Sport KV anders angelegt als die gängige KV-Lehre. Zunächst besucht der junge Leistungssportler für zwei Jahre ausschliesslich die Berufsschule, danach steht er für weitere zwei Jahre komplett einem Unternehmen zur Verfügung. Ein einziger Nachmittag der Woche führt dann noch in den Unterricht. "Zunächst war es schwierig, einen Ausbildungsbetrieb in Bern zu finden, der mich mit Sport KV übernehmen wollte, niemand kannte das System. Aber die Baloise war sofort offen. Schon im Vorstellungsgespräch habe ich ein immenses Interesse an mir und meinem Sport gespürt. Das hat mich nur bestätigt, hier richtig aufgehoben zu sein."
Damit Nicolas seinen Traum als Profi-Badmintonspieler weiterverfolgen kann, braucht es die Unterstützung der Baloise. "Manchmal fehle ich im Büro ganze 2-3 Wochen weil ich Europa- oder Weltmeisterschaften spiele, aber ich habe noch nie böse Worte deswegen erfahren. Im Gegenteil, selbst wenn ich kurzfristig als Ersatzspieler zu einem Turnier gerufen werde, vertritt man mich in der Firma. Das weiss ich unglaublich zu schätzen. Es gibt mir unglaublich viel Flexibilität."
Letztlich ist Nicolas nur 50% seiner Zeit als Lernender verfügbar. Darauf muss sich ein Unternehmen bei einem Sport KV einrichten. "Ich weiss, wann immer ich arbeite, muss ich sehr effizient sein. Mir bleibt nur wenig Zeit, meine Aufgaben gewissenhaft zu erledigen. Allerdings bin ich Struktur und Disziplin vom Sport gewöhnt. Es fällt mir leicht, mich zu fokussieren und etwas erfolgreich durchzuziehen. Auch dass wir Französisch wie Englisch in der Nati sprechen, war von Anfang an mein Plus bei der Baloise."
Mit dem Sport KV zeichnet sich ein echtes Win Win ab. Der KV Bereich gewinnt branchenübergreifend Nachwuchs, der sich für vier Jahre committet und extrem wertvolle Eigenschaften in den Beruf mitbringt: Strebsamkeit, Ehrgeiz, Leistungswille, Performance, Spass an Erfolg – alles im Sport gelernt. Und die Jugendlichen? Sichern ihre berufliche Zukunft ab. – "Dass die Baloise mich als KV-Lernenden übernommen hat, rechne ich ihr hoch an. Meine Betreuer sind eine riesen Unterstützung. Sie haben offene Ohren für meine herausfordernde Doppelbelastung, sie helfen wo es geht. Ich kann mich mit den mir zur Verfügung stehenden Ressourcen in der Arbeitswelt einfinden und brauche kein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich so oft fehle. Ich fühle mich einfach richtig gut aufgehoben."