"Ich liebe es, zu lernen. Bei Routine werde ich ungeduldig."
Karriereblog Schweiz "Ich liebe es, zu lernen. Bei Routine werde ich ungeduldig."
Corinna Fröschke 22. September 2017 Berufserfahrene, Kundenberater
Seit dreieinhalb Jahren ist Veronika Saxer Leiterin Produktentwicklung und Vermarktung Unfall/Kranken. Seit dreieinhalb Jahren führt sie Marktanalysen durch, passt Versicherungsprodukte an, entwickelt neue, gibt interne Schulungen und beschäftigt sich mit Baloise Care – dem betrieblichen Gesundheitsmanagement für Firmenkunden. Nach dreieinhalb Jahren wünschte sich die 34-jährige einen Tapetenwechsel. Gesagt, getan. Für zwei Monate arbeitet sie nun extern in KMU`.

Bei der Baloise angestellt, aber extern Erfahrungen sammeln

Es ist wohl ziemlich einmalig, dass ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitenden diese Möglichkeit – diese Freiheit – einräumt, aber letztlich ist es einfach smart. Veronikas Feldversuch ist juristisch abgeklärt. Er birgt seltene Einblicke und echte Chancen. Ihre eigentlichen Aufgaben wurden frühzeitig und in Absprache mit ihrem Team umverteilt. "Ich bin dankbar, dass alle mitziehen und die Dinge tip top laufen. Was ich an Feedback von ihnen in meiner Abwesenheit bekomme, hört sich sehr danach an, dass es auch eine Bereicherung für sie ist. Durch die neue Aufteilung lernt jeder etwas dazu."

Den ersten Monat ihres Jobwechsels

... verbrachte die Österreicherin in Gelterkinden, etwa 30 km südöstlich vom Hauptsitz in Basel. Vier Wochen, die gar nichts mit der Baloise zu tun hatten, und die doch wichtigen Input für die Arbeit bei einer Versicherung lieferten. "Apex Sports entwickelt und vertreibt Fahrradreifen. Zum Beispiel habe ich die KollegInnen bei einer Bike Messe in Friedrichshafen unterstützt." Für Veronika ein völliges neues Terrain. Anderntags ging es um die Erstellung von Analysen für ihre Händler. "Das war genau mein Ding! Das kenne ich aus meiner Zeit im Pricing bei der Baloise. Ausserdem hat Apex Sports einen eigenen Produktkatalog, den ich gegengelesen habe. Verstehe ich als Laie ihr Portfolio? Das ist eine absolut wertvolle Information für sie als Anbieter."

Was hat die Baloise vom Perspektivwechsel?

"Ganz ehrlich, so engen Kontakt bzw. solch` offenen Umgang mit Menschen zu haben, die wir sonst versichern, hat mir die Augen geöffnet. Es ging ja unweigerlich um das Thema Versicherung, weil ich es quasi mitgebracht habe und deshalb haben wir auch darüber gesprochen. Heute verstehe ich unseren KMU-Kunden viel besser." Dazu muss man wissen: Unternehmenskunden zu versichern, ist meist schwieriger als das richtige Produkt für Privatkunden zu finden. Man braucht Berufserfahrung, nicht selten technische Kenntnisse zum Geschäftsfeld des KMU`, auch juristisches Wissen, um kleine und mittelständische Unternehmen beraten zu können. "Oder man begibt sich einfach in ihre Welt!", lacht Veronika. "Durch meinen Wechsel zu Apex Sports erschliesst sich mir nun noch besser, wie so eine Firma funktioniert, was die Mitarbeitenden interessiert, welche Probleme sie tatsächlich haben. Für uns bedeutet das: Umdenken!"

Weniger Produkte, mehr Service

"Was wir brauchen, ist mehr Kundenkontakt. Es geht um echtes Vertrauen, um Authentizität, um einen greifbaren Ansprech- und Servicepartner im Versicherungsdschungel. Wir sind zu selten als Lösungsbieter präsent. Das ist mir nochmal deutlicher geworden." Aus Sicht des KMU` wirken wachsende Produktpaletten von Versicherern unübersichtlich, unverständlich. Brauch ich das wirklich? Will ich mich damit auseinandersetzen? "Nein, wollen sie in der Regel nicht.", sagt Veronika, "und es ist unser Job, unser Portfolio einfacher zu gestalten bzw. nachvollziehbar zu kommunizieren. Es darf nicht ausschliesslich darum gehen, Produkte zu verkaufen, sondern vor allem auch darum, Servicedienstleistungen anzubieten. Das funktioniert persönlich am besten."

Apropos persönlich - ein Fazit zum externen Jobwechsel

Dass Veronika diese Chance ermöglicht wurde, ist Ergebnis ihres Entwicklungsdialoges. Nach insgesamt acht Jahren bei der Baloise wollte sie raus an die Basis, wünschte sich direkten Kundenkontakt zum besseren Verständnis ihrer Denkweise. "Ich liebe es, zu lernen. Wenn mir langweilig ist, werde ich ungeduldig! Und es hat sich gelohnt. Was ich für meine eigentliche Arbeit, letztlich für unsere Kunden, mitnehme, ist immens. Ich möchte das unbedingt einfliessen lassen und etwas bewegen. Es ist so wichtig, die Bedürfnisse unserer Kunden wirklich zu kennen. Sonst kann ich nichts verbessern." Ihren zweiten, externen Monat verbringt Veronika Saxer in Basel, in einer Firma für Beratung und Mystery Shopping. Es geht um Testkäufe, die Dienstleistungen qualitativ bewerten. Für Veronika ist dies eine weitere "Spielwiese" auf ihrer Suche nach Abwechslung und mehr Einblick in die Welt der Kunden.

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