Während meines (Psychologie-) Studiums habe ich mir nie so richtig Gedanken gemacht, wie es danach weitergehen könnte. Ich habe meine Zeit an der Uni sehr genossen, mich breit interessiert und sogar einmal «Systematik der Blütenkunde» belegt. Ein spannender Exkurs! Weitere Abstecher lotsten mich in die Psychiatrie und die Personalrekrutierung. Beides habe ich später für mich ausgeschlossen.
Im Master habe ich begonnen, mich für die Forschung zu interessieren. Das hat mich im Anschluss zu einer Doktorandenstelle geführt. Doch auch das habe ich wiederum verworfen. Und nun? Was wird aus einem jungen Psychologen, der weder therapieren, rekrutieren noch forschen will? Antwort: Ein Trainee! Die Baloise hat mich mit einer Reise durch vier Unternehmensbereiche gelockt.
«Die Baloise hat mich mit einer Reise durch vier Unternehmensbereiche gelockt. Der ideale Start in die Versicherungswelt.»
Im meinem ersten Trainee-Block wollte ich das Kerngeschäft der Baloise kennenlernen und bin in der Abteilung Unfall/Kranken für Unternehmenskunden gelandet. Hier geht es um die Bearbeitung von Versicherungsfällen bei Krankheit oder Unfällen. Es sind Risiken, gegen die sich Firmen mit Blick auf ihre Mitarbeitenden absichern.
Zu Beginn war für mich Vieles kompliziert und wenig greifbar. Schliesslich hatte ich ja auch keine Ahnung von Versicherungen. Doch mit der tollen Unterstützung meiner neuen lieben KollegInnen, lichtete sich der Nebel rasch – das ging auch virtuell während Corona erstaunlich gut! Das Versicherungsgeschäft wurde nicht nur verständlich, sondern ebenso spannend. Neben dem Tagesgeschäft war ich ebenfalls in ein grösseres Strategieprojekt eingebunden und hatte sogleich die Chance, das Unternehmenskundengeschäft aus der Vogelperspektive kennenzulernen. Der ideale Start in die Versicherungswelt.
Parallel zu meinen Aufgaben in der Baloise, durfte ich ebenfalls das Partner Startup Bubble Box kennenlernen, ein Service, der die Wäsche beim Kunden abholt, reinigt, bügelt und auch gleich wieder vorbeibringt - genau dann, wenn es dem Kunden passt. Die Arbeit dort war so vielseitig, wie man es sich in einem Startup nur vorstellen kann – Tagesabrechnungen ins neue Kassensystem überführen, Wäsche aus Hotels abholen, Prozesse abbilden, Leitsätze für die zukünftige Bubble Box Kultur ausarbeiten, etc.
«Zu Beginn war für mich Vieles kompliziert, doch mit der tollen Unterstützung meiner neuen lieben KollegInnen, lichtete sich der Nebel rasch.»
Im ersten Trainee-Block habe ich festgestellt, dass neben der inhaltlichen Thematik, das «Wie» massgebend ist: Also, die Methodik! Wie agieren Menschen miteinander? Wie wirkt sich das auf den Arbeitserfolg einer grossen Organisation aus? Dies hat mein Interesse an Agilität und Scrum geweckt. So bin ich in meinem 2.Trainee Block in der Rolle eines Scrum Masters gelandet und versuche ein IT-Team, im agilen Arbeitsmodus zu unterstützen.
Wieder ein Neustart, wieder alles auf Anfang: Ich verstand nur Bhf (P.S. Die IT liebt Abkürzungen). Doch auch hier ging es - dank ebenso toller, geduldiger KollegInnen - vorwärts. Ich habe nachgefragt und verstand Tag für Tag mehr. Je länger ich bleibe, desto spannender wird es.
Die Herausforderungen sind gross, immer wieder hab ich Fragezeichen, aber ich empfinde genau das als bereichernd. Ich lerne. Und wer hat als Uniabgänger schon die Gelegenheit, sich in einer derartigen Rolle sowie in einem so fremden Gefilde, zu versuchen?
Mein neues Projekt: «Reverse Mentoring». Es geht darum, Generationen zu verbinden und voneinander zu lernen. Jüngere sind Älteren Mentoren – so wird ein ganz besonderer Wissensfluss gefördert und das finde ich enorm spannend.