Christelle ist Französin aus Strasbourg - eine lebendige, gesund selbstbewusste Frau. Sie hat einiges erlebt, durchlebt, gelernt, ist nicht selten ins kalte Wasser gesprungen und den steinigen Weg gegangen. «Das war nicht immer schön, aber es hat mich stets weiterentwickelt und viele Einblicke gewinnen lassen. Ich habe heute wenig Sensibilitäten und das hilft mir noch oft im Leben.» Angefangen hat alles mit ihrer Freude an Mathematik. «Aufsätze waren für mich eine Folter, Mathe voll mein Ding.» Schon im Gymnasium entschied sie sich für diese Naturwissenschaft.
«Aufsätze waren für mich eine Folter, Mathe voll mein Ding.»
«Ich liebte den Unterricht, aber nicht den Umgang untereinander. Diese Elite-Schule förderte vor allem unser Konkurrenzdenken. Wir mussten lernen, lernen, lernen – das Menschliche kam stets zu kurz.» So war es nach der Schule nachvollziehbar, dass Christelle die Gegenrichtung einschlug und 1993 ein Psychologie-Studium begann. «Meine Eltern sind fast nach hinten umgekippt als ich ihnen von meinen Plänen erzählte.»
Zwei Jahre genoss sie das neue Umfeld in Strasbourg, dann fiel ihr in der Uni-Bibliothek ein Dossier zum Aktuariatsstudium in die Hände. «Es drehte sich vor allem um Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, eine Mischung aus Wirtschaft und Mathematik. Ich wusste, das würde mir Spass machen.»
Von 1995-2000 absolvierte Christelle ihr Studium zur Aktuarin, die Sommermonate verbrachte sie jeweils im Praktikum. «Das war Pflicht während unserer Ferien. Ein Jahr war ich z.B. bei einer Bank in Paris, ein anderes bei der Generali in Frankfurt/ Main. Hier habe ich Auslandserfahrung gesammelt und u.a. mein Aktuariats-Deutsch erlernt.»
Christelle ist ein neugieriger Mensch, sie will möglichst viel sehen und das spiegelt sich in ihrem Werdegang. Direkt nach dem Studium ging sie als junge Frau zu PwC, wurde Beraterin im Aktuariatsbereich. «Sämtliche Versicherungen waren unsere Kunden. Eine extrem intensive Zeit. Ich hatte viel zu tun, hab viel gesehen und viel gelernt. Auch daher meine dicke Haut.»
Christelle betont, dass diese Zeit in der Unternehmensberatung eine sehr gute, aber harte Schule war. «Für mich als junge Frau - extrem fordernd und extrem bereichernd, aber auf Dauer wollte ich so nicht leben. Ich war nur in Hotels unterwegs und nirgends zu Hause. Auch bin ich immer gegangen, wenn es spannend wurde und in die Umsetzungen ging. Als Beraterin schiebst du die Dinge nur an.»
Einer ihrer Kunden damals war die Baloise und speziell die Zusammenarbeit mit jenen Aktuaren begeisterte Christelle. «Die Mitarbeitenden waren sehr proaktiv und hands-on unterwegs. Sie brachten stets selbst Vorschläge ein und setzten Vieles von sich aus um. Das hat mich beeindruckt und so entstand der Wunsch, die Seiten zu wechseln, um bei der Baloise einzusteigen.»
«Wir sind im Aktuariat sehr hands-on unterwegs. Wir bringen proaktiv Vorschläge ein und setzen Vieles um. »
2003 gelang dieser Schritt, auch wenn Christelle zunächst annahm, dass die Schuhe, in die sie im Bereich «Aktuarielle Konzernfunktionen» geschlüpft war, zu gross für sie sein könnten. «Ich war Ende 20 und gestaltete sehr frei eine grosse Spielwiese mit klassischen Aktuariats-Aufgaben, aber auch in Projektarbeit. «Wir mussten unsere Rechenmodelle vom Kern her umdenken und auf Gruppenebene ausrollen. Das war höchst anspruchsvoll und erneut ein riesen Lernschritt.»
Über die Jahre ist um Christelle ein eigenes Team gewachsen und so schaut sie heute fast wehmütig auf ihre Anfänge bei uns zurück. «Vieles ist heute in Stein gemeisselt», lacht sie. «Damals alles neu denken zu können, war etwas Besonderes.»
«Bei uns muss man ein komplexes Köpfchen haben und Aktuariatsthemen tief durchdringen. Es ist viel Wissen gefragt, aber der Lohn sind spannende Einblicke.»
«Allerdings», ergänzt sie, «ist die Baloise heute umso mehr eine Firma, in der wir gemeinsam etwas bewegen können. Wer Ideen hat, kann sich einbringen. Als Mittelständler haben wir genau die richtige Grösse, um uns überall in spannende Themen zu involvieren. So wird man zum Allrounder und stellt sich breiter auf.»
Christelle beschreibt ein sehr dynamisches Umfeld im Group Aktuariat, in dem Akademiker/innen arbeiten, hohe Ambitionen verfolgt werden, die Themen so anspruchsvoll wie vielfältig sind. «Ich sage immer, bei uns muss man wirklich ein komplexes Köpfchen haben und Aktuariatsthemen tief durchdringen. Es ist viel Wissen gefragt, aber der Lohn sind spannende Einblicke - auch auf Gruppeebene. Das ist so herausfordernd wie interessant. Unser aller Lernkurve ist steil.»