Muss ich wirklich geschlagene 8,2 Stunden im Büro sitzen? Muss ich alle Jobs von meinem Arbeitsplatz aus erledigen? Soll das zwingend zwischen 9 und 17 Uhr stattfinden? Wir wollen das zumindest für bestimmte Jobs und Arbeitsumfelder hinterfragen und für uns flexibler gestalten. Mitarbeitende, die internationale Zusammenarbeit pflegen, werden in Südamerika oder Asien selten zu Europas Bürozeiten jemanden erwischen. Da versteht es sich von selbst, bestimmte Telefonate der Zeitverschiebung anzupassen – und den Kollegen den Schlafanzug im Skype-Call zu verzeihen.
Wir, bei der Baloise, arbeiten alle in einer Zeitzone, aber nicht immer zur selben Zeit. Letztlich bestimmt das Ergebnis über die Qualität einer Arbeit. Wann oder wo du sie erledigt hast, spielt keine match-entscheidende Rolle. Wenn du sagst, Samstagnachmittag oder Dienstagnacht fühlst du dich produktiver als Mittwochmorgen, dann erledigst du dort deine Jobs. Dafür bist du an klassisch gelernten Werktagen vielleicht einfach mal nicht available. Alles in Abstimmung mit dem Team versteht sich, und dabei helfen dir gewisse Tools sowie eine offene Einstellung aller Beteiligten.
«Meine Flexibilität ist enorm. Ich arbeite 50%, bin davon zwei Tage im Büro in Basel, einen halben im HomeOffice in Zürich. Wie ich mich organisiere, liegt bei mir. Ein perfektes Modell für mich als Mutter von drei Kindern.»
Klar, zum Zeitpunkt einer Deadline sollten deine Aufgaben erledigt sein. Ob du sie bis dahin via Laptop im Park oder im Home Office einer schlaflosen Nacht bearbeitet hast, liegt bei dir. Sag uns wann und wo du die besten Ergebnisse generierst und dann leg los. Das schafft Freiheit, aber auch mehr persönliche Verantwortung: Wer selbst bestimmt, kann nicht behaupten, ein anderer war's.
Fakt ist, du weisst genau, wann Feierabend ist oder zu welchem Zeitpunkt ein Meeting stattfinden kann. Neue Arbeitsmodelle verlangen mehr Eigenverantwortung und Abstimmung von uns allen: Das beinhaltet Zeitfenster, in denen wir uns committen, verfügbar zu sein und andere, in denen wir uns rausnehmen. Es geht um mehr Flexibilität für fliessende Grenzen zwischen Job und privat.
Die Challenge im Umgang mit Führungsaufgaben: Vorgesetzte müssen in dieser neuen Arbeitswelt Kontrolle abgeben, und Mitarbeitende müssen mehr Verantwortung annehmen. Dabei entstehen Grauzonen, die auch Konflikte mit sich bringen können.
Flexibilität für den Mitarbeitenden verlangt Flexibilität vom Unternehmen. Wer ausserhalb der Firma arbeitet, entzieht sich einer gewissen Beobachtung. Es geht um Vertrauen einerseits und erneut: um Verantwortung andererseits. Kann ich mich als Chef auf meine Mitarbeitenden verlassen?
Neue Arbeitswelten setzen eine gewisse Reife im Umgang miteinander voraus – verbunden mit der Frage: Wo stehst du? Und bist du bereit, dich auf unsere neue Arbeitswelt einzulassen?