«Die Ungewissheit hat uns am meisten gefordert», sagt Fabienne Steiner, Personalverantwortliche für unsere Auszubildenden in der Nachwuchsentwicklung. «Unter normalen Umständen sind wir immer bemüht, auf die Fragen unserer Lernenden Antworten zu finden. In dieser Krise aber waren und sind wir von vielen Dingen abhängig, die wir als Ausbildungsbetrieb nicht beeinflussen können.» Dazu gehörte es auch abzuklären, ob die Abschlussprüfungen oder jene zur Berufsmaturität stattfinden würden. Beide entfallen nun in der Schweiz komplett, Zeugnisse gibt es anhand der Noten, die bisher erbracht wurden. «Für unsere Lernenden war das schwierig. Du bereitest dich vor und lernst für deinen grossen Abschluss und dann heisst es: Wegen Corona finden die Prüfungen gar nicht statt. Das verunsichert natürlich.»
«Unsere Auszubildenden gehörten zu den Allerersten bei der Baloise, die im März ins Home Office gegangen sind. Das ist Teil unserer sozialen Verantwortung, in der Annahme, dass unsere Jüngsten sicherlich täglich die grössten Netzwerke pflegen in ihrer Freizeit.» Fabienne erinnert sich, dass sie und ihre Kollegen/innen in der Nachwuchsentwicklung zunächst einmal all ihre Schützlinge daheim angerufen haben, um die wichtigsten Fragen zu klären: Was kannst du von daheim erledigen? Welche Strukturen würden dir durch den Tag helfen? Funktioniert die Technik? Wie können dich deine Praxisausbilder unterstützen? «Die meisten Lernenden», erzählt Fabienne, «waren noch nie im Home Office. Hier haben wir intensiv unterstützt bis alle richtig arbeiten konnten.»
«Wir sind immer bemüht, auf die Fragen unserer Lernenden Antworten zu finden.»
Die Berufsschulen sind derzeit geschlossen, momentan lernen die Auszubildenden virtuell. Wie an den Schweizer Regelschulen auch, kommen Aufgaben online per Mail und es gibt Video-Unterricht, die Prüfungen sind bis voraussichtlich Semesterende ausgesetzt. «Darüber hinaus haben wir uns bemüht, für jeden auch praktische, unternehmensbezogene Aufgaben im Home Office zu finden. Das ist nicht immer leicht. Wer gerade einen Teil seiner Ausbildung in der Logistik absolviert, müsste eigentlich am Hauptsitz in Basel sein, aber das geht eben zur Zeit nicht. Gemeinsam mit den Praxisausbildern wurden bestmögliche Lösungen erarbeitet, die eine Beschäftigung mit Lerneffekt gewährleisten und dabei auch eine Ausgewogenheit zwischen Schule und Praxis schaffen.»
«Wir wollen unsere Lernenden möglichst auch nach ihrer Ausbildung im Unternehmen halten.»
«Wenn die Vorgaben des Bundes so bleiben, plant die Baloise schrittweise eine Rückkehr der Mitarbeitenden aus dem Home Office an den Arbeitsplatz, um entsprechende Sicherheitsrichtlinien zu gewährleisten», beschreibt Fabienne. «Hier prüfen wir aktuell ebenso verschiedene Varianten, wie wir unsere Azubis – in Begleitung ihrer Praxisausbilder - möglichst bald wieder ins Büro bringen können.»
Die Ausbildungsplätze ab August 2020 sind seit einiger Zeit bereits vergeben. «Wir sind stolz, dass die Baloise als Ausbildungsbetrieb einen so guten Ruf hat und hoffen, dass der neue Jahrgang ab Spätsommer weniger von den Auswirkungen des Virus betroffen sein wird.»
Für die aktuellen Abgänger, erzählt Fabienne weiter, suchen wir – wie anderen Jahren auch – nach geeigneten Übernahmeangeboten. «Manche Stellen sind nicht passend zum Lehrabschluss frei, werden es dann aber einige Zeit später. Wir finden Übergangslösungen bis es wirklich in die Festanstellung geht. Das haben wir immer so gehalten und tun es auch weiterhin." Es ist der absolute Wunsch, unsere Auszubildenden und damit ihr Können wie Wissen bei der Baloise zu halten.
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