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Home Office | Nicht nur die Technik zählt
Karrieretipps Home Office | Nicht nur die Technik zählt
Axel Hausmann 19. Januar 2021 Digitalisierung, Innovation, Kultur, Produktivität
Plötzlich zuhause arbeiten – für über zwei Millionen Menschen in der Schweiz ist das über Nacht Traum und Alptraum zugleich geworden. Wer war denn schon aufs dauerhafte Home-Office vorbereitet? Kaum einer, wenn wir ehrlich sind.

Mobiles Arbeiten ist nichts Neues

Dabei ist „Mobiles Arbeiten“ nichts wirklich Neues. Schon seit Jahrzehnten können Mitarbeitende der Baloise von unterwegs auf IT-Systeme zugreifen. Dafür stellt das Unternehmen entsprechende Geräte bereit (unter dem Namen „Digital Workplace“), aber auch der eigene Rechner kann für den sicheren Zugriff genutzt werden („Use your own device“). Aber plötzlich waren es tausende, die von Zuhause aus arbeiten – um sich zu schützen, um andere zu schützen, um Kunden weiter betreuen zu können.

Hinruckeln und loslegen

Wie in jedem Unternehmen: Die schiere Zahl der work@home-Plätze belastete die IT-Systeme massiv. Es ruckelte, Verbindungen waren zäh, nicht jeder kam auf Anhieb mit der Technik zurecht. Hilfe brachte bei der Baloise eine über Nacht produzierte Broschüre – vom Zugriff auf die IT-Systeme bis zu Tipps für den Arbeitsplatz zuhause. 

Unter dem Tag „work@home“ startete direkt danach eine tägliche Artikelserie im Intranet, unter dem Hashtag „#BaloiseIstZuhause“ geben Mitarbeitende in sozialen Netzwerken Einblicke, wie sie sich eingerichtet haben. Solche Tipps für die Arbeit im Home-Office gibt es mittlerweile in fast jedem Medium – aber kennt Ihr die hier schon? 

Tipps für die Arbeit im Home Office
Schaue ins Grüne

Unsere Augen lieben Abwechslung. Immer nur auf den Bildschirm schauen oder auf den Kalender an der Wand, überfordert sie. Häufige Folge: Trockene Augen, das „Office Eye Syndrom“ oder auch „Gamer Eye“ – verbunden mit Kopfschmerzen und früher Müdigkeit am Abend. Zudem lässt die Konzentration nach, die Quote an Fehlern steigt. Einfache Abhilfe: Die Augen schweifen lassen – am besten mit einem Blick ins erste Grün des Frühlings. Schau also bei der Telefonkonferenz zwischendurch mal nicht auf den Bildschirm, sondern aus dem Fenster.

Schaue ins Licht

Warum sehen eigentlich einige Teilnehmer bei Video-Konferenzen immer so gut aus – und andere nicht? Es liegt häufig am Licht – genauer, am Lichteinfall. Idealerweise kommt es von vorne – also aus Richtung der Kamera. Es gibt entsprechende USB-Kameras für den PC, die einen eingebauten Spot haben. Es geht aber auch eine gewöhnliche Lampe (möglichst LED), die Du auf Dein Gesicht richtest. Achte dabei auf die richtige „Farbtemperatur“ – empfehlenswert sind „Kaltweiss“- oder „Tageslichtweiss“-LEDs (steht auf der Verpackung). Verkauft und das Licht ist zu grell oder der Farbton gefällt nicht? Dann klebe ein Pergament-Papier als Filter vor die Lampe (mit LED geht das, weil die nicht heiss werden).

Zeige anderen, wo Du bist

Du arbeitest plötzlich dort, wo Du sonst lebst. Nutze die Chance, bei einer Videokonferenz oder dem WhatsApp-Call Dein Zuhause kurz zu zeigen (es muss nicht perfekt aufgeräumt sein). Das schafft Nähe zu den Kollegen und bringt Euch auch über die Entfernung zusammen.

Bleib möglichst kabellos

Lose verlegte Kabel sind Stolperfallen. Verlege Deine Stromkabel für Notebook und Monitor also sicher an der Wand entlang, befestige sie - wenn möglich - mit zusätzlichem „Gaffa Tape“. Es gibt sogar spezielle Ausführungen mit einem „Tunnel“ für die Kabel (damit sie nicht klebrig werden). Auch Kopfhörer und Mikrophon solltest Du kabellos mit Deinem Computer verbinden. Ein Kabel, dass Du Dir zusätzlich gönnen solltest, ist ein Netzwerkkabel, um Deinen Computer mit Deinem Router direkt zu verbinden. Warum? Die Verbindung ist deutlich schneller und stabiler – auch wenn „Wireless Lan“ bequemer scheint.

Bewege Dich häufig

Wenn der morgendliche Weg Sprint fehlt, um noch den Zug zu erwischen ins Büro oder die Fahrradtour entfällt ins Office – dann fehlt Deinem Körper auch Bewegung. Kompensiere bei der Arbeit: Steh auf in der Telefonkonferenz und gehe ein wenig durch den Raum (fördert zudem die Konzentration). Du wartest im Chat aufs ersehnte Feedback des Kollegen? Nutze die Zeit für Dehn- und Streckübungen. Falle nach der Arbeit nicht sofort aufs Sofa. Kannst Du Deine Wohnung nicht verlassen, öffne zumindest das Fenster, lasse frische Luft rein und bringe mit einfachen Übungen Deinen Kreislauf in Schwung (Kniebeugen, auf der Stelle laufen, …).

Bringe Farbe in Deinen Alltag

Dein Home-Office ist weiß gestrichen? Ändere es am nächsten Wochenende. Jenseits des „Ich habe was geschafft“-Gefühls – weisse Farbe reflektiert das Licht und ermüdet auf Dauer die Augen. Auch andere Farben beeinflussen, wie wir miteinander reden, ob wir uns auf ein Thema fokussieren oder uns entspannen können. Die „richtige“ Farbe gibt es dabei leider nicht – aber gut beraten ist, wer weisse Farbe zumindest abtönt und mit Gelb oder Orange kombiniert.

Bringe Dein Gehirn zum Lächeln

Was wir wohl alle zurzeit am meisten vermissen, ist der Kontakt zu anderen Menschen. Der morgendliche gemeinsame Kaffee oder Tee. Die Frage „Gehen wir zusammen etwas essen?“. Das „Hast Du schon gehört?“. Und vor allem: Gemeinsam lachen wir viel mehr (und es ist so gesund – es sorgt zum Beispiel für mehr Abwehrstoffe im Blut als sonst und erhöht die Anzahl der Glückshormone, der Endorphine). Was also unternehmen, wenn die Laune sinkt und die Motivation nachlässt? Trickse Dein Gehirn aus mit einem einfachen Griff - Vera F. Birkenbihl erklärt in diesem Video die Hintergründe und zeigt genau, wie es geht.

Home ist Home – und Office ist Office

Arbeit fertig? Dann: Computer aus, Licht aus, Monitor aus – und wirf ein Tuch oder eine Decke über Dein mobiles Büro im Schlafzimmer, der Küche, dem Flur oder wo auch immer Du Deinen Arbeitsplatz zuhause eingerichtet hast. Das ist ein wenig (wie noch vor kurzem) das Schliessen Deiner Bürotür: Jetzt ist Ende, ab nach Hause. Wenn Du immer wieder Deinen Arbeitsplatz siehst, kannst Du Dich nicht erholen, keine Kräfte auftanken. Du hast doch auch kein Bild Deines normalen Arbeitsplatzes im häuslichen Flur hängen – oder?

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