Nora ist Teil des Teams Customer Applications – ein Team, das sich vor allem auf Applikationen spezialisiert hat, damit Kund*innen selbständiger mit ihren Versicherungsdaten agieren können. «Wir haben zum Beispiel ein Portal entwickelt, das den Schadenabwicklungsprozess für unsere Grosskunden digitalisiert – dies in enger Zusammenarbeit mit den Kund*innen in kurzen iterativen Feedbackrunden.
Nora erzählt: «Diese iterativen Feedbackrunden sind Teil unserer Arbeitsmethode Scrum. Hierbei planen wir zwei Wochen im Voraus an welchen Aufgaben wir im Team arbeiten werden. Nach zwei Wochen laden wir unsere Auftraggeber*innen ein, um Feedback zum Ist-Stand des Produkts zu geben.»
Noras Job vereint zwei Seiten: die eine richtet sich wie beschrieben als Entwicklerin von Applikationen nach extern, die andere unterstützt intern den Fachbereich Schaden. «Im Zuge der Digitalisierung setzen sich unsere Kolleg*innen damit auseinander, welche Prozesse sie automatisieren können», erklärt Nora. «Wie trennen wir uns von Routinetätigkeiten und gewinnen so mehr Zeit, um das Erlebnis unserer Kund*innen mit uns zu verbessern? Der Fachbereich beschreibt seine Anforderungen und wir als Software Engineers setzen sie idealerweise in Technik um. Wir besprechen Ideen und spezifizieren Aufgaben, um danach programmieren zu können. Letzteres ist der beste Teil meiner Arbeit.» Nora lacht.
«Durch die Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung habe ich trotz hohen Pensums genug Zeit, mich um die Kinder zu kümmern.»
Nora wirkt sehr selbstbestimmt, engagiert, mitten im Leben und klar in ihren Vorstellungen. Sie und ihr Mann sind gut organisiert. Nur so funktionieren Arbeit und Privatleben mit drei kleinen Kindern. «Für uns war es klar, dass auch mein Mann sein Arbeitspensum reduzieren wird, wenn wir Eltern werden. Wir sind dankbar, dass wir dies tatsächlich so vereinbaren können. Aus dem Home Office fange ich morgens um 6 Uhr an und bin dann auch voll im Job konzentriert: Privates und Arbeit sind klar getrennt. «Durch die Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung habe ich trotz hohen Pensums genug Zeit, mich um die Kinder zu kümmern» meint sie und ergänzt: «so dass ich auch mal um 16 Uhr den Laptop schliesse und für eine Stunde mit den Kindern auf den Spielplatz gehen kann.»
«Ein grosser Benefit meiner Arbeit in der Baloise IT Schweiz ist meine Flexibilität», betont Nora. «Bei uns im Team passiert alles transparent im Kalender. Wir vertrauen einander und wissen, wie zuverlässig wir arbeiten. Das hinterfragt keiner. Zeit für fokussiertes Arbeiten wird im Kalender geblockt, der Rest ist frei, um Meetings zu buchen.»
«Ich habe schon mit 15 Jahren gesagt, dass ich später mal einen Job haben möchte, den ich (von) überall ausüben kann und der mich so gut finanziert, dass ich mir Teilzeit leisten kann. Beides bietet ein Job in der IT. Zudem ist er sehr zukunftsorientiert.» 2004 beginnt Nora eine IT Lehre als Applikationsentwicklerin und absolviert die Berufsmatur. Seit Abschluss ihres berufsbegleitenden Studiums in Wirtschaftsinformatik an der FHNW arbeitete sie also Software Engineer mit Fokus auf Angular und Java. Heute gehört die s.g. Anforderungsanalyse zu ihrem Job. «Man hat eine Problemstellung und sucht nach einer Lösung. Man muss kreativ werden, weil jedes Problem ein anderes ist. Es gibt keine Anleitung – so oder so wird es gemacht – es entsteht alles in unseren Köpfen und das finde ich toll.»
Es ist Nora egal, mit wem sie zusammenarbeitet, auch wenn sie tatsächlich oft die einzige Frau im Raum ist. «Es ist nichts, worüber ich täglich nachdenke, obwohl ich generell den Umgang mit Männern als unkompliziert erlebe, ich schätze die direkte Kommunikation. Aber ich frage mich oft: Warum machen meine Arbeit so wenige Frauen? Denn gerade MIT Familie ist Softwareentwicklung ein wirklich toller Job, mit so viel Freiheit und spannenden, interessanten Aufgaben. Ich habe das Gefühl, grundsätzlich schätzen Männer die Art, die Frauen einbringen: das Andersdenken. Mehr Durchmischung fänd ich gut – sei es fürs Teamklima, die Lösungsfindung und das Lernen voneinander.» Nora hofft, dass noch mehr Frauen die Vorteile des Berufs erkennen und Spass daran finden, als Entwicklerin in der IT zu arbeiten.