Seit Corona sitzen die allermeisten von uns noch häufiger vor Bildschirmen. Wir gehen virtuell von Meeting zu Meeting, es fehlt sogar der Weg, den Raum zu wechseln. Wir plaudern nicht auf dem Gang, wir lenken nicht unsere Blicke woanders hin – wir starren nur auf den Screen. Plane deshalb bewusst Pausen in deinen Kalender ein. Setze Blocker, auch wenn das bei voller Terminlage unmöglich erscheint. Finde hier dein Selbstbewusstsein und behandle Pausenblocker mit derselben Disziplin wie Meetings. Dein Geist wird es dir danken.
«Plane bewusst Pausen in deinen Kalender. Setze Blocker, auch wenn das bei voller Terminlage unmöglich erscheint.»
Nimm dir bewusst Arbeitszeit, in der du alle Benachrichtigungen an dich ausstellst. Mach das in deinem Kalender deutlich, so dass andere wissen, du wirst im Anschluss an diesen Block auf sie zukommen. Lass dich nicht von Emails anpingen, sei für andere telefonisch nicht erreichbar, leg dein Handy stumm beiseite. Nur so wird es dir möglich sein, wirklich konzentriert an etwas zu arbeiten und dich tief hineinzudenken.
Mach dieses Experiment und lass dich überraschen, wieviel effizienter du bist. Ja, das verlangt von dir die Haltung, andere auch mal warten zu lassen, aber in der Regel kann Vieles tatsächlich etwas warten.
Unser Heim ist nun unser Büro. Der Rechner, etwaige Unterlagen und die Mailbox im Handy sind nur allzu präsent. Deshalb achte am Ende des Tages darauf, dass du alles wegräumst. Zieh den Stecker vom Laptop, verstau ihn, wo du ihn nicht siehst. Befreie deinen Küchen- oder Wohnzimmertisch von möglichst allem, was mit deiner Arbeit zu tun. Checke nicht deine Büro-App! Versuche, dem Klick zu widerstehen. Wer ein Büro daheim nutzt, hat es hier etwas leichter. Die Tür bleibt einfach zu.
«Nimm dir bewusst Arbeitszeit, in der du alle Benachrichtigungen an dich ausstellst. Nur so wird es dir möglich sein, wirklich fokussiert zu arbeiten. »
Schalte einmal bewusst das Handy und den Computer aus, leg die Smartwatch beiseite und mach etwas nur für dich. Wie lange deine digitale Entgiftung dauern soll, entscheidest du - eine Stunde, ein Tag oder gar ein ganzer Monat? Ziel ist es, dich zurück ins «Hier und Jetzt» zu bringen und deine Nerven zu entspannen. Weg vom stetig rieselnden Newsfeed. Weg vom Gefühl, Mails checken zu müssen oder etwas zu verpassen, sobald dein Handy nicht griffbereit ist.
Der Effekt: Du hast mehr Zeit. Du empfindest mehr Ruhe. Dein Stresslevel sinkt. – Aber du wirst auch den «Entzug» spüren. Der Reflex, zum Handy greifen zu wollen, ist in uns nur allzu präsent. Bleib stark! Geh gegen ihn an.
Durch die Absenz deines Handys steigen deine Konzentrationsfähigkeit und allgemeine Produktivität. Das Handy verleitet uns zum multi-tasken, es lenkt uns ab und wir machen Vieles weniger fokussiert. Ohne Handy erlebst du alles bewusster: deine Familie und Freunde oder ein gutes Buch oder einfach den Moment: Lebe live und nicht durch die Kamera deines Handys. Vielleicht entdeckst du offline sogar ein (neues) Hobby.
Übrigens, auch deine Haltung verbessert sich. Starrst du seltener in dein Handy, werden etwaige Handgelenks-, Nacken- und Rückenprobleme weniger. Häufiger mal den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, unterstützt deine Augen dabei, sich besser an Lichtverhältnisse anzupassen. Es trainiert die Adaptionsfähigkeit.
Blockiere sämtliche Push-Benachrichtigungen pauschal. So wirst du nicht ständig unterbrochen und hast das Gefühl, du musst noch dringend etwas erledigen. Solltest du manche Benachrichtigungen doch benötigen, kannst du sie immer noch einschalten.
Die meisten Smartphones haben einen “Nicht-Stören-Modus”. In diesem wird zwar alles empfangen, aber du wirst nicht darüber informiert. So entscheidest du, wann du auf dein Handy schaust. Möchtest du bestimmte Anrufe dennoch erhalten, kannst du eine Liste mit Favoriten erstellen, die dich immer anrufen und dir Nachrichten senden können.
Meistens haben wir unsere Handys immer griffbereit. Dies lenkt uns schnell ab und die Versuchung kurz was nachzuschlagen und sich dann aufgrund irgend einer Benachrichtigung zu verlieren, ist gross. Darum gönne dir zwischendurch eine handyfreie Zeit und leg es bewusst weg oder gehe auch mal ohne Handy aus dem Haus.
Manchmal hilft es, sich die Realität vor Augen zu führen. Es ist meistens erschreckend zu sehen, wie viel Zeit wir über einen Tag am Handybildschirm verbringen. Apps wie Moment, Offtime oder Checky helfen, die eigene Nutzung zu beobachten.
Einmal die Bildschirmzeit getracked, kannst du dir darauf basierend eine Nutzungszeit definieren, die du nicht überschreiten willst. Wer es spielerisch mag, kann versuchen sich oder auch seine Partnerin oder Partner täglich oder wöchentlich zu unterbieten.
Dies können zeitlich oder räumliche Zonen sein, in denen dich zumindest das Smartphone für einmal nicht begleitet. Beispielsweise am Esstisch oder im Schlafzimmer. Oder aber zu schaltest das Handy immer von 22 bis 7 Uhr aus oder in den Flugmodus, falls du den Handy-Wecker nutzt.
Viel Spass beim Ausprobieren!