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Wynne Morris, Corinna Fröschke 9. November 2023 Mobilität, Innovation, Investoren, Startups
"Man stelle sich vor, man wohnt in einem Mehrfamilienhaus, wo künftig 20 oder 30 E-Autos gleichzeitig an den Strom angeschlossen werden müssen. Wenn uns der Umstieg auf E-Mobilität gelingt, ist das eine relevante, oder? Wie machen wir das?», fragt Steve Greenfield (Automobiltechnik Experte) von Automotive Ventures, einem Partner von Baloise. «Ein Schnellladegerät für mehrere Fahrzeuge gleichzeitig: Erstaunlich, dass das bisher kaum jemand auf dem Schirm hat – bzw. an den Kunden denkt.»
Die Revolution der Elektrofahrzeuge braucht alle

Die Zukunft der Mobilität geht natürlich weit über das Aufladen von Elektrofahrzeugen (EV) hinaus, aber klar: für EV-Fahrer und -Fahrerinnen sind effiziente Ladelösungen nach wie vor das A und O. Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch hin zur Elektrifizierung, und das bringt ganz zentrale Herausforderungen mit sich: Wie lässt sich die wachsende Zahl von Elektrofahrzeugen effizient laden? Im Ökosystem Mobilität von Baloise wollen wir Antworten anschieben, Partner und Ventures finden, die an kundenorientierten Lösungen arbeiten und die die Rolle der Zusammenarbeit als Motor von Innovation unterstreichen.

Go Eve: Vereinfachung der EV-Ladeinfrastruktur

Ein innovatives Konzept im breiteren Kontext des E-Mobilitätsmarktes liefert ein britisches Start-up: Go Eve hat es sich zum Ziel gesetzt, die Ladeinfrastruktur zu vereinfachen. Das Unternehmen will sich von der Vorstellung lösen, dass für jeden Parkplatz ein eigenes Ladegerät benötigt wird. Stattdessen konzentriert es sich darauf, ein leichter zugängliches und effizienteres Schnellladenetz für Elektroautos zu schaffen.

 "Bisher glaubten die meisten Leute, dass man ein Schnellladegerät neben zwei Parkplätzen installieren muss", erklärt Steve Greenfield, General Partner der in Atlanta ansässigen Risikokapitalgesellschaft Automotive Ventures. "Wir investieren nun in ein britisches Start-up, das von dieser Idee losgelöst an einer Lösung arbeitet, bei der ein Schnellladegerät bis zu 20 Fahrzeuge aufnehmen kann, die alle gleichzeitig eingesteckt sind.

Schnelles Laden ist entscheidend für die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen: Sie verspricht sowohl Komfort als auch Nachhaltigkeit. Das Ziel ist es, das Vertrauen in E-Mobilität zu stärken und den Umstieg selbstverständlicher zu machen", weiss Steve. «So treiben wir mit Risikokapital kundenorientierte Innovationen voran.»
 

«Ziel ist es, das Vertrauen in E-Mobilität zu stärken und den Umstieg selbstverständlicher zu machen. Mit Risikokapital treiben wir kundenorientierte Innovationen voran.»

Wie Risikokapital Innovationen fördert

Kundenorientierung ist in diesem Zusammenhang mehr als nur ein Schlagwort; sie bildet die Grundlage für effektive Mobilitätslösungen, die Unternehmen sowie Nutzerinnen und Nutzern einen echten Mehrwert bieten. Für Steve ist klar: "In einer sich schnell entwickelnden Branche wie dem Automobilsektor ist es unerlässlich, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Es geht nicht nur darum, sich an Markttrends anzupassen, sondern diese Trends so zu gestalten, dass sie den Kundenanforderungen entsprechen."

Wer Innovationen Leben einhauchen will, braucht ein klares Verständnis der Marktanforderungen. "Wir treffen häufig auf Start-ups", fährt Steve fort, "die vor Ideen nur so strotzen, sich aber nicht mit dem Markt auseinandersetzen. Es ist relativ wahrscheinlich, dass diese Unternehmen bei der Markteinführung scheitern werden. Sie innovieren an den Kundenbedürfnissen vorbei."

Go Eve hat den Status Quo in Frage gestellt – grundlegend und radikal: Warum sollte ein Ladegerät auf nur ein Fahrzeug beschränkt sein? Steve betont: "Das ist genau das, was die Branche braucht. Es ist belebend zu sehen, das hier nicht nur über den Tellerrand hinausgeblickt, sondern ein völlig neues Paradigma geschaffen wird. Im Kern ist es eine einfache Idee mit reichlich Potenzial, die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen. Sie macht das Schnellladen bequemer. Warum niemand früher auf diese Idee gekommen ist, bleibt ein Rätsel.»

Wo Investitionen und Kundenzentrierung zusammenkommen

Während sich die Branche weiterentwickelt, bleibt Risikokapital ein wichtiger Katalysator für die Lösung von Kundenproblemen im Bereich der Mobilität. Es dient als Brücke, die bahnbrechende Ideen mit praktischen Anwendungen verbindet. Ein Beispiel dafür ist auch die jüngste Investition von Baloise in das deutsche Start-up TRONITY. «Hier wurde nicht nur ein neuer Partner gewonnen", sagt Mobility Lead Patrick Wirth, "sondern auch die Zusammenarbeit mit neuen Partnern gestärkt, um den Kunden in den Mittelpunkt unseres Engagements zu stellen. TRONITY bietet eine Lösung, die EV-Fahrern Wissen und wertvolle Erkenntnisse über ihre Fahrzeuge und Fahrweise vermittelt. Das hilft zum Beispiel dabei, die Lebensdauer der Batterie zu verlängern."

Wer beim Autokauf über Elektrofahrzeuge nachdenkt, hat zahlreiche Fragen, und diese Unsicherheiten werden beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs nur noch verstärkt, weil es hierbei unmöglich ist, auf frühere Erfahrungen zurückzugreifen oder Vergleiche anzustellen. Man macht sich Gedanken über den Zustand der Batterie, fragt sich nach dem Gesamtzustand des Fahrzeugs im Vergleich zu seinen Mitbewerbern und kann etwaige Gesamtbetriebs- und Wartungskosten nur erahnen. Genau hier setzt TRONITY an. Die Community versorgt sich selbst mit EV-Daten und die Mitglieder lernen voneinander. Ein Leuchtturm der Kundenzentrierung.
 

«TRONITY bietet eine Lösung, die EV-Fahrern und Fahrerinnen wertvolle Erkenntnisse über ihre Fahrzeuge und Fahrweise vermittelt. Die Community versorgt sich selbst mit EV-Daten und die Mitglieder lernen voneinander. Ein Leuchtturm der Kundenzentrierung.»

TRONITY: Datengesteuerte Komplettanalyse eines Elektroautos

"Dies ist unsere Zeit", sagt Torsten Born, CEO des Start-ups. "Als wir beobachteten, dass sich der Automobilmarkt weg von der Werkstatt auf den Schreibtisch des Software-Ingenieurs verlagert, haben wir die Gelegenheit ergriffen, um zu einem nachhaltigen Wandel in der Branche beizutragen."

TRONITY repräsentiert eine Generation von Software-Ingenieuren, die die Automobillandschaft neu definieren. Das 2020 gegründete Team wurde von einem tiefgreifenden Engagement für Nachhaltigkeit und dem Wunsch angetrieben, die Gesamtkosten für den Besitz eines Elektrofahrzeugs zu ermitteln. "Unsere Mission", erklärt Torsten, "ist es, sicherzustellen, dass der Besitz eines Elektroautos einfach, transparent und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wir wollen eine benutzerfreundliche Plattform zur Verfügung stellen, die einen umfassenden Überblick über das Fahrzeug bietet."

Im Mittelpunkt der Unternehmung TRONITY stehen die Fahrer und Fahrerinnen von Elektrofahrzeugen. Die Mobilitäts-App wandelt Rohdaten in verwertbare Erkenntnisse und Informationen über E-Autos. So lassen sich die Leistung einschätzen, die Kosten überwachen und ein digitales, steuerlich konformes Fahrtenbuch führen, ohne dass zusätzliche Hardware benötigt wird. Die TRONITY Community hat bis Nov 2023 über 20 Millionen Fahrten und mehr als sechs Millionen Ladevorgänge aufgezeichnet. Die intensive Zusammenarbeit mit der Community und eine konsequente Feedbackschleife sorgen für eine kontinuierliche Produktverbesserung.

Nutze TRONITY für dein E-Auto!

"Unabhängig, ob es um Privatpersonen, um Teile eines Firmenfuhrparks oder Selbständige geht", sagt Torsten, "wer ein EV fährt, kann sich bei TRONITY registrieren und erhält automatische Aktualisierungen der Fahrzeugdaten (einschliessßlich Fahrtinformationen und Ladedetails) in einem Online-Dashboard, das über eine App oder die Website zugänglich ist. "Dieses Dashboard", so Torsten, "bietet einen umfassenden Überblick über die laufenden Kosten und den Batteriestatus des Fahrzeugs."

Ausbau von Partnerschaften für kundenzentrierte Innovation

"EVs eröffnen Möglichkeiten, die mit traditionellen Transportmethoden einfach nicht machbar sind, wie z.B. die Nutzung von Energie aus den Sonnenkollektoren des Fahrzeughalters, die Umwandlung des Autos in ein dezentrales Energiespeichersystem und sogar der Handel mit Treibhausgasreduktionsquoten. Für uns eine perfekte Ergänzung im Ökosystem Mobilität von Baloise», sagt Patrick Wirth, Kopf der Baloise Mobility Unit.

Kundenfokus | Der Weg zu nachhaltigem Transport

«In einer Welt, in der der Hype um Risikokapital-Investitionsmöglichkeiten gross ist, geht der Ansatz von Baloise über die Bereitstellung von Kapital hinaus", sagt Patrick. "Risikokapital, Kundenorientierung und Partnerschaften wie die mit TRONITY spielen zusammen, um die Entwicklung des Mobilitätssektors voranzutreiben." Steve bestätigt: "Es darf nicht nur um finanzielle Kennzahlen gehen; vielmehr wollen wir ein Umfeld fördern, in dem Start-ups gedeihen können und in der Lage sind, innovative Lösungen für einen nachhaltigen Verkehr zu erforschen. In dieser dynamischen Landschaft müssen sich die Investitionshypothesen weiterentwickeln. Dabei hängt der Erfolg im Wesentlichen vom Verständnis des Marktes und der Kunden ab."

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