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Warum investiert ein Versicherer in Mobilität?
Weil es eine Chance ist!
Blog Warum investiert ein Versicherer in Mobilität?
Weil es eine Chance ist!
Corinna Fröschke 4. August 2022 Mobilität, Innovation, Strategie
Für viele Jahre waren und sind Motorfahrzeuge, und die damit verbundenen Haftpflicht und Kaskoprodukte, das klassische Versicherungsgeschäft im Nicht-Leben Bereich. Baloise bezieht aktuell über 1.3 Mrd. CHF Prämien aus Autoversicherungen. «Doch die Mobilität verändert sich rasant», sagt Alexander Bockelmann, CTO der Baloise Gruppe. «Das stresst unser klassisches Motor-Versicherungsgeschäft in der Zukunft. Wir müssen uns wappnen und neue Wege gehen.»
«Mobilität verändert sich. | Wir wollen Opportunitäten nutzen.»

Klar, die Welt wird sich nicht von heute auf morgen verändern, aber sie tut es – unaufhörlich. Es ist ein schleichender Prozess, in dem wir künftig mehr autonome Autos sehen werden, mehr Elektrofahrzeuge und auch mehr shared mobility. «Autohersteller wie Tesla und andere», erklärt Alexander weiter, «bieten heutzutage komplette Pakete an: Um den Umsatz pro Kund:innen zu erhöhen, gehören die Versicherung und ein gewisser Wartungsumfang zum Kauf oder Leasing dazu. Für klassische Versicherer wie Baloise wächst der Druck, wenn dadurch potentielle Versicherungskund:innen im Motorfahrzeuggeschäft wegfallen.» Alexander ist Mitglied des Baloise Mobility Boards, das den neuen Mobility-Bereich strategisch führt und kontrolliert.

«Wir sind uns bewusst, Innovation hat mit Wetten zu tun. Wir agieren mit Startups: Es wird Gewinner und Verlierer geben. Aber Fakt ist, wir sehen hier eine Chance.»

Ökosystem | Wir investieren in Mobilitätslösungen und Services.

Um den Entwicklungen im Markt zu begegnen, setzt Baloise auf ein Service-Ökosystem im Bereich Mobilität – mit dem Ziel, einen neuen, sich selbst tragenden Geschäftsbereich zu entwickeln.

«Wir bauen ein Portfolio an Mobilitätslösungen und Services auf. Wir planen diese zu vernetzen, so dass sie sich gegenseitig verstärken und unterstützen und stellen ihnen strategische Partner an die Seite.» Alexander verweist auf die jahrelange Expertise von Baloise im Motorfahrzeuggeschäft, auf die Partner und Netzwerke, die hieraus gewachsen sind. «Wir sind uns bewusst; Innovation hat mit Wetten zu tun. Wir agieren mit Startups: Es wird Gewinner und Verlierer geben. Aber Fakt ist, wir sehen hier eine Chance. Die meisten Mobilitätsservices kommen nicht ohne eine Art von Versicherungskomponente aus. So nutzen wir unser klassisches Kerngeschäft und verbinden es mit den Innovationen der Mobilität der Zukunft.»

«Megatrends treffen aufeinander. Die Veränderungen sind umwälzend.»

Die Mobilität der Gegenwart verändert sich durch verschiedene Megatrends. Ein neues Akronym beherrscht die Autoindustrie: C.A.S.E. Im Englischen sprechen wir von Connectivity (Alles ist mit allem online verbunden.), Autonomous (selbstfahrende Autos o.Ä.), Sharing (Wir teilen unsere Fahrzeuge miteinander.) und Electrification (Wir fahren mit Strom.)

«In Zukunft», erklärt Alexander, «wird es stetig mehr autonome Fahrzeuge geben, die weniger - aber dann - teurere Schäden verursachen. Fahrer:innen sind nicht mehr das entscheidende Risiko, sondern die Algorithmen, die die autonomen Fahrzeuge steuern.» Künftige Versicherungsrisiken liegen dann u.a. im Bereich der Produkthaftpflicht oder der Cyberkriminalität, wenn autonome Autos z.B. gehackt werden. Diese neuen Risiken bieten aber auch neue Opportunitäten für das klassische Versicherungsgeschäft.

«Neue Risiken bergen neue Opportunitäten für das klassische Versicherungsgeschäft.»

Smart Mobility | Effizienter, sauberer, umweltfreundlicher.

Die Mobilität der Zukunft soll einen massgeblichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Damit verbinden sich drei Schlüsselziele, die Triple ZERO: Zero Ownership (Alles wird geteilt.), Zero Accident (Keine Unfälle.), Zero Emission.

«Unsere zukünftige Mobilität wird zudem von den sogenannten ESG-Kriterien beeinflusst», erzählt Alexander weiter. «Sie verpflichten Unternehmen zu strengen Nachhaltigkeits- und Ethikstandards. Hinzu kommen die Klimakrise, die Explosion der Gas- und Ölpreise – und all das sorgt dafür, das sich Trends wie Elektrifizierung und Sharing, aber auch die Reduktion von Versiegelungen in Städten und der Rückbau von Parkplätzen beschleunigen. Dadurch werden z.B. Sharing-Modelle attraktiver. Wir als Versicherer wollen unsere Stärken und neue Ideen nutzen, um Antworten auf diese Entwicklungen zu finden.»

«Wir binden junge Unternehmen und Partner im Ökosystem Mobilität in ein starkes Netzwerk ein, bringen Menschen, Assets, Ideen, Technologien und Organisationen zusammen. Wir verbinden die Themen und nennen diesen Ansatz smarter together.»

Connecting the dots | Ein starkes Netzwerk.

Derzeit zählt das Portfolio des Ökosystems Mobilität von Baloise ca. zehn Startups, die u.a. Shared Mobility Lösungen anbieten bzw. die Flotten-Technik und Steuerung dahinter, die ungenutzte Parkplätze zugänglich machen, die flexible Mobilitätsbudgets für Arbeitgeber offerieren, die Mobilitätsflotten warten, reinigen und weitere Mobility Services anbieten.

«Unsere Innovationsstrategie folgt dem Glauben an eine vernetzte Gesellschaft und Wirtschaft und dementsprechend in ein vernetztes Service-Portfolio von Mobilitätsdienstleistungen. Wir binden junge Unternehmen und Partner im Ökosystem Mobilität in ein starkes Netzwerk ein, bringen Menschen, Assets, Ideen, Technologien und Organisationen zusammen. Wir verbinden die Themen und nennen diesen Ansatz smarter together.»

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