Nach dem ersten Block im Produktmanagement Unfall/Kranken und meinem zweiten bei FRI:DAY (unserem Startup in Berlin), stehe ich mitten in meinem dritten Block im Team GSDT (Group Strategy and Digital Transformation).
Die Aufgabe des GSDT ist es
... die Baloise in die digitale Welt zu führen. Das heisst, sich mit jenen Themen auseinanderzusetzen, die die Versicherungswelt zukünftig prägen werden. Dazu gehören die Einführung von neuen Technologien, die digitale Transformation des aktuellen Geschäfts sowie die Rekrutierung von innovativen Startups (wie KASKO). Mit ihren Strukturen und flachen Hierarchien helfen sie uns, schnell neue Lösungen generieren zu können. Ausserdem zeigen sie uns Wege, bestehende Silos (das Denken in Clustern und Schubladen) aufzubrechen und unternehmensweit, fachbereichsübergreifend jegliches Wissen zu transferieren.
Das GSDT "betreut" und steuert
... zudem die Mitgliedschaft im F10, einem Inkubator und Beschleuniger in Zürich. Hier werden Startups bei der Entstehung und Umsetzung ihrer Ideen von erfahrenen Unternehmen unterstützt. Durch diese Verbindung bleiben wir als Baloise nah an den neuesten Trends und stehen in direktem Kontakt zu vielversprechenden Jungunternehmern. Im besten Fall ermöglicht uns das einen "ersten Zugriff" auf ihre Entwicklungen. Wichtig dabei: dass wir uns mit diesen Leuten austauschen und gemeinsam herausfinden, wie die Startups uns und wie wir ihnen weiterhelfen können.
Fabian als Vermittlungszentrale
Während meines aktuellen Traineeblocks arbeite ich zu 60% in Zürich. Ich bin das Bindeglied zwischen F10, den dort unterstützten Startups und der Baloise: eine Rolle, in der ich verschiedene Sichtweisen einnehmen muss, um idealerweise den Nutzen für alle Parteien zu maximieren. In der derzeit laufenden Phase wurden 15 Startups aufgenommen. Bedenkt man, dass diese aus über 250 Bewerbern selektiert wurden, liegt es auf der Hand, dass der Auswahlprozess an sich immens wichtig ist. Es geht darum, die vielversprechendsten Startups zu finden, bzw. in sie zu investieren, die uns als Baloise zukünftig weiterbringen.
Trend Workshop
Ein Kriterium, um die richtigen Startups zu wählen, ist die Relevanz dessen, woran sie arbeiten. Welche Produkte bieten uns als Versicherer und/oder Bank einen Mehrwert? Aus diesem Grund werden so genannte Trend Workshops durchgeführt. Die Unternehmen, die F10 und seine Startups unterstützen, fixieren die Themen und Bereiche, die für sie speziell wichtig sein werden. Für die Baloise ist das u.a.: die Analyse von grossen Datenmengen (Big Data). Firmen wie Google und Facebook leben es vor: bestimmte Datensätze liefern immens viele branchenrelevante Informationen. In unserem Kontext könnte man z.B. mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, Betrugsfälle identifizieren oder vorhersehen, dass ein Kunde demnächst abspringen wird. Idealerweise käme man dem dann zuvor.
Nachdem die Trend Workshops mit den Mitgliedern durchgeführt wurden, werden die Erkenntnisse zusammengeführt und durch zusätzliche Recherchen ergänzt. Oftmals helfen uns Studien von Forschern, bspw. von der ETH Zürich, weitere Trends auszumachen, die noch gar nicht auf unserem Radar sind. Im Endergebnis entsteht ein Bericht, der dem F10 eine Stossrichtung vorgibt, nach der Startups bei der nächsten Auswahl rekrutiert werden.
F10, künstliche Intelligenz, Trends und Big Data
... all das mag nach Science-Fiction klingen, aber in der Welt der Startups wird Zukunft für uns greifbar. Es ist unverzichtbar für die Baloise, beständig am Ball zu bleiben. Die Welt verändert sich rasant, aber mittels unserer Kooperationen sind wir Teil der laufenden Innovationsprozesse. Unsere Beteiligung lässt uns verstehen, wohin und wie wir uns zukünftig entwickeln. Genau das ist es, was mich motiviert in meinem aktuellen Traineeblock. Das Vielseitige, dieses "die Zukunft mitgestalten" und das "Verstehen", wie die Digitalisierung unsere Welt verändert.
Jean-Michel Benkert, Junior Projektleiter, Group Strategy & Digital Transformation
Unsere Mitgliedschaft im F10 erlaubt es uns, in vielen verschiedenen Bereichen besser zu werden. Weitere grosse Firmen wie SIX, PwC, Generali und Julius Bär sind ebenfalls Unterstützer des Inkubators und Accelerators in Zürich. Wir lernen voneinander, wie jeder Innovationen vorantreibt und wir profitieren von den jungen Unternehmensgründern. Einige sind Studienabgänger und manchmal näher an technologischen Trends als wir.
Die Herausforderung ist es
... unsere Eindrücke und unser neues Wissen tatsächlich mitzunehmen in die Baloise. Deshalb bemühen wir uns, möglichst viele unserer KollegInnen aus möglichst vielen Bereichen in unserer Zusammenarbeit mit dem F10 zu involvieren. So wird unser Input hoffentlich breit gestreut. Regelmässig gibt es Events, die für alle Mitarbeitenden offen sind. Einen Trainee 60% seiner Arbeitszeit vor Ort im F10 zu haben, ist in diesem Kontext unglaublich wertvoll. Fabian kann die Startups eng begleiten, ihre Bedürfnisse besser verstehen und ihnen umgekehrt auch unsere Wünsche und Ziele klar kommunizieren.