Das Erbstück vom Grossvater, das Geschenk nach dem Lehr- /Uni-Abschluss oder die erste Selbstverdiente: Uhren sind emotional. Die Baloise kommt mit einer Armbanduhren-Versicherung in den Markt. Protagonist ist eine speziell entwickelte Software bzw. künstliche Intelligenz, welche die Uhr per Foto identifizieren kann und damit den Online-Abschlussprozess für die Kunden so einfach und emotional wie möglich gestaltet. Nachdem die Software die Marke erkannt hat, werden lediglich noch die Versicherungssumme, die gewünschte Laufzeit sowie die Kontaktinformationen benötigt. Die Zahlung erfolgt via Kreditkarte oder PayPal. Die erste Versicherung Europas basierend auf Foto-Erkennung ist damit Tatsache.
Interview mit Wolfgang Prasser, Mitglied der Geschäftsleitung sowie Philipp Marty, Leiter Produktmanagement Sach/Haft.
Philipp, erzähle uns Näheres über die Uhren-Versicherung. Was ist das Besondere an der neuen Deckung?
Philipp Marty: Bisher war der Versicherungsprozess nie emotional – wir versuchen das mit der Foto-Erkennung sowie einem unterhaltsamen Verkaufsprozess zu ändern. Aus diesem Grund arbeiten wir mit zwei visionären Start-ups zusammen. KASKO liefert uns die IT-Implementierung und Snapsure die Fotoerkennungssoftware. Wir decken zu Beginn die Beschädigung und Zerstörung jeglicher Art und werden in den nächsten Wochen mit Diebstahl nachziehen.
Wolfgang, wie muss man sich das genau vorstellen – wie funktioniert so eine Foto-Erkennungssoftware?
Wolfgang Prasser: Es ist unglaublich spannend und wir haben im Bereich Machine Learning ein erstes dickes Ausrufezeichen gesetzt. Ich versuche das zu erklären: Die Software ist intelligent. Sie lernt und erkennt laufend mehr Uhrenmarken und -modelle. Zu Beginn werden lediglich die gängigsten Uhrenmarken erkannt. Die Maschine wurde auf die grössten Schweizer-Uhrenhersteller wie IWC, Omega oder Rolex trainiert. Mit jedem Foto erweitert die Software zusätzlich ihre Datenbank. Verzeiht der Maschine also, wenn Sie zu Beginn nicht alle Uhrenmarken erkennt. Sie wird definitiv lernen. Das Faszinierende ist, es ist der Nutzer, welcher die Maschine mit Fotos füttert und weiterentwickelt.
Wie lief die Projektarbeit mit den beiden Startups ab?
Philipp Marty: Der Prozess lief in Überschallgeschwindigkeit ab. Vor vier Wochen wusste ich nicht mal, dass es eine Foto-Erkennung für Gegenstände gibt. Nun sind wir bereits mit einer funktionstüchtigen Fassung live. Was das Spannende daran ist: Wir hielten keine einzige Sitzung ab, mussten kein einziges Mal in die Geschäftsleitung – wir hatten nur einen groben Projektplan und vor allem einen gemeinsamen Traum. Ich möchte mich hier für die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Start-ups und vor allem auch diversen internen Mitarbeitenden bedanken. Arbeiten hat noch nie so viel Spass gemacht!
Wie geht es weiter?
Philipp Marty: Wir warten nun die Kundenreaktionen ab und beobachten, wie schnell die Maschine lernt. Logischerweise haben wir bereits einen Masterplan im Hinterkopf: Kooperationen mit Uhrenherstellern und Lösungen für weitere emotionale Gegenstände wie zum Beispiel Handtaschen. Lasst euch überraschen.
Noch ein letztes Statement von deiner Seite Wolfgang?
Wolfgang Prasser: Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Lösung positiv auf die europäische Versicherungsbranche ausstrahlen. Mitbewerber in Europa werden verwundert nach Basel schauen und denken, die über 150 Jahre alte Basler ist dynamisch, jung und auch ein bisschen verrückt - vor allem aber sehr schnell, mutig und innovativ.
Probiere die Armbanduhren-Versicherung am besten gleich mit deinem Smartphone aus!