Wenn du dich über längere Zeit verausgabst, kann es sein, dass dein ‘Akku’ irgendwann leer ist – und nicht mehr aufgeladen werden kann. Deshalb ist gerade bei Burnouts wichtig, dass du dir frühzeitig Hilfe holst. Doch woran erkennst du, dass aus «viel» «zu viel» geworden ist? Halte insbesondere nach den folgenden Warnsignalen Ausschau:
- Körperlich: chronische Müdigkeit, Mangel an Energie, Schlafstörungen
- Emotional: Überdruss, Niedergeschlagenheit, Gefühl von innerer Leere
- Geistig-mental: Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Verlust an Kreativität, Gedanken der Sinnlosigkeit
- Sozial: sozialer Rückzug, Verständnislosigkeit für andere, Unfähigkeit, anderen zuzuhören
Wichtig hierbei: Solltest du diese Symptome bei eine:r deiner Kolleg:innen wahrnehmen, sprich sie oder ihn in einer ruhigen Minute darauf an. Das braucht Mut und Fingerspitzengefühl, kann aber der entscheidende Anstoss sein, dass sich die Person Hilfe holt.
Gerade Perfektionisten und leistungsgetriebene Menschen neigen dazu, die Warnsignale zu ignorieren und immer weiter zu machen. Hier gilt es, die eigenen Grenzen ernst zu nehmen. So abgedroschen es klingen mag: «Nobody’s perfect» – und das ist auch gut so! Deine Einzigartigkeit – und ja, auch deine ‘Fehler’ und Schwächen – bringen uns gemeinsam weiter.
Ein zweiter Grund, weshalb Betroffene zögern, sich Hilfe zu holen: Psychische Erkrankungen sind immer noch mit einem Stigma belastest. Gedanken wie «Ich darf doch keine Schwäche zeigen!» oder «Was sollen denn meine Kolleg:innen und Vorgesetzten denken?» sind zwar nachvollziehbar, stehen einer rechtzeitigen Behandlung allerdings im Weg. Was hier hilft: Darüber sprechen! Andere ermutigen! Tabus durchbrechen!
Was du tun kannst, wenn du merkst, dass du Hilfe brauchst? In einer sehr frühen Phase kann es ausreichen, die Situation mit deinem Team oder deine:r Vorgesetzten zu besprechen und entlastende Massnahmen (Projekte abgeben, zusätzliche Unterstützung, etc.) einzuleiten.
Allerdings hat ein Burnout häufig mehrere Auslöser: Das können neben Stress im Beruf auch ein Schicksalsschlag, Belastungen in der Familie oder Freizeitstress sein. Darum ist es meistens sinnvoll und auch nötig, die verschiedenen Themenfelder mit kompetenten Fachpersonen anzugehen. Eine erste Anlaufstelle kann dein:e Hausärzt:in sein. Dort erhältst du erste Hilfe und kannst an Psychotherapeut:innen oder Psychiater:innen verwiesen werden. Zudem gibt es öffentliche Anlaufstellen wie Pro Mente Sana, an die sich Betroffene und Angehörige niederschwellig wenden können.
«Uns ist wichtig, dass jede:r Mitarbeitende weiss: Man kann sich jederzeit und frei zugänglich an uns wenden – auch ohne Weg über die Führungskraft.»
Bei Baloise hast du zudem die Möglichkeit, dich an unser Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu wenden. Hinter dem etwas technisch klingenden Namen steckt ein Team von ausgebildeten Case Manager:innen, die sich deiner Situation annehmen, dich individuell betreuen und falls nötig mit den entsprechenden Fachpersonen in Kontakt bringen. So betont Alessandra Rivas, Case Managerin unseres BGM-Teams: «Uns ist wichtig, dass jede:r Mitarbeitende weiss: Man kann sich jederzeit und frei zugänglich an uns wenden – auch ohne Weg über die Führungskraft.» Ausserdem betont Alessandra die Bedeutung vorbeugender Massnahmen: «Seien es unsere wöchentlichen Atem-Trainings, Ergonomieberatung oder Schulungen zur Sensibilisierung von Vorgesetzten: Grundsätzlich hilft alles, was auf die Gesundheit unserer Mitarbeitenden einzahlt, auch in der Prävention von Burnouts.»
Nimm an unserem kostenlosen Online-Event am 15. und 16. September teil.