00:56
Kim: Stefanie, was wolltest du werden als du klein warst?
Stefanie: Ich wollte schon immer Anwältin werden, zum Gericht gehen und dann als Richterin Straftäter verurteilen.
Timm: Und heute bist du?
Stefanie: Fachspezialistin Einzelleben
Timm: Wie kommt man zu so einem Beruf?
Stefanie: Ich habe ursprünglich eine KV-Lehre mit Berufsmatura gemacht und bin durch Beziehungen in den Aussendienst in der Versicherungs- und Finanzbranche eingestiegen. 2015 habe ich mich dann dazu entschlossen ein Wirtschaftsstudium zu machen. Da hat es sehr gut gepasst in den Innendienst und somit zur Baloise zu wechseln.
Kim: Martina, was wolltest du werden als du klein warst?
Martina: Ich wollte schon immer etwas mit meinen Händen machen. Zuerst habe ich dann eine Lehre als Landwirtin gemacht, im Anschluss eine Konditor-Lehre. Nebenbei habe ich durch mein Netzwerk die Möglichkeit bekommen eine Ausbildung zum Fitness Instructor zu absolvieren. Dort wurde mir klar, dass ich unbedingt mit Menschen arbeiten möchte. So bin ich dann zum Aussendienst gekommen.
Kim: Warum ist Kundenberaterin der richtige Job für dich?
Martina: Weil ich jeden Tag andere Situationen mit anderen Menschen erlebe, ständig unter Menschen bin und ihnen weiterhelfen kann.
Timm: Welche Versicherungen verkaufst du?
Martina: Wir bieten eine 360 Grad Beratung. Von der Autoversicherung bis hin zur Vorsorge. Geschäfts- sowie Privatkunden.
Kim: Musst du dann über alle Versicherungen Bescheid wissen?
Martina: Ja, das Wissen als Kundenberater ist schon sehr breit. Wenn es dann im Detail in die Tiefe geht, holen wir uns Unterstützung von unseren Fachspezialisten.
Kim: Wenn du also noch mehr Fachwissen zu einer Vorsorgeversicherung benötigst, fragst du Stefanie?
Martina: Ja genau. Wir sind ein super Team. Ich nehme sie oft und gerne mit zum Kunden, da wir sehr gut aufeinander eingespielt sind.
Stefanies Einsatz als Fachspezialistin
04:25
Timm: Stefanie, gehst du zu einem bestimmten Zeitpunkt immer mit zum Kundengespräch?
Stefanie: Ich gehe meistens dann mit, wenn es explizit um Vorsorge geht und wir die Analyse mit unseren Lösungsmöglichkeiten vorstellen. Das ist meistens der zweite oder dritte Besuch. Ich begleite dann solange, bis eine Lösung für den Kunden gefunden wurde.
Timm: Was beinhaltet "Vorsorge" für Dienstleistungen?
Stefanie: Vorsorge dreht sich um die drei Risiken: Alter, Tod, Invalidität. Wir schätzen individuell ein, welche Bedürfnisse vorhanden sind, welche Leistungen es von Sozialversicherungen gibt und decken die Lücke zwischen diesen Bedürfnissen und den Leistungen. Die Individualität macht das ganze für mich so spannend.
Timm: Ihr schaut euch dann auch die finanzielle Situation der Kunden an und schaut welche Dienstleitungen passen könnten?
Stefanie: Genau. Ein Studierender hat sicher andere Möglichkeiten, als ein in Vollzeit arbeitender Familienvater.
Kim: Muss man als Fachspezialistin auch über das eigene Fachgebiet hinausgehen?
Stefanie: Das muss man sicher. Gerade wenn es um Selbstständige geht. Ich hatte letzte Woche ein Gespräch zu diesem Thema und wir haben überlegt, ob man eine Lösung über die Pensionskasse oder die dritte Säule vornimmt. Da alle Sozialversicherungen, also alle drei Säulen, zusammenspielen, tausche ich mich oft mit Fachspezialisten für Pensionskassen aus. So können wir für den Kunden die optimale Lösung finden.
Timm: Martina, wann ist bei dir der Zeitpunkt gekommen, an dem du eine Fachspezialistin miteinbeziehst?
Martina: Gute Frage. Wenn es wirklich in die Tiefe geht. Sicher immer wenn es Unternehmenskunden sind, da hier das Angebot meist komplexer ist. Zu Privatkunden gehe ich meistens alleine, es sei denn, es sind aussergewöhnliche Fälle.
Und als Kundenberaterin?
07:50
Kim: Bist du als Kundenberaterin sehr viel unterwegs?
Martina: Ja. Darüber bin ich auch sehr froh. Ich brauche den Menschenkontakt und die Aktivität.
Kim: Wie viel macht Sympathie in deinem Beruf als Kundenberaterin aus?
Martina: 90% sicher
Kim: Passt du dein Verhalten dann auch dem Kunden an?
Martina: Ich bleibe grundsätzlich schon wie ich bin. Aber man muss natürlich schon berücksichtigen, mit wem man spricht und sich darauf etwas einstellen.
Timm: Wie lange bist du schon Kundenberaterin?
Martina: Zweieinhalb Jahre.
Timm: Und du Stefanie?
Stefanie: Ich bin jetzt eineinhalb Jahre bei der Basler. Solang arbeite ich auch schon mit Martina zusammen.
Timm: Betreust du als Fachspezialistin auch noch andere Kundenberater?
Stefanie: Ja, ich bin für die gesamte Generalagentur Solothurn zuständig. Das bedeutet auch für Olten, Oensingen und Langenthal. Mit vielen kläre ich spezifische Fragen zu Produkten per Telefon und eine Hand voll Kundenberater begleite ich persönlich. Vor allem natürlich auch die neuen Kundenberater.
Timm: Hast du dann auch eine Art Coaching-Funktion, wenn es um Fachthemen geht?
Stefanie: Ja, das macht mir auch sehr viel Freude. Neue Mitarbeitende schule ich zum Thema dritte Säule und führe auch Prüfungsvorbereitungen und Einzeltrainings durch.
Timm: Wie oft bist du unterwegs?
Stefanie: Ich mache ca. 40 Besuchsbegleitungen pro Jahr, also ungefähr einmal in der Woche.
Martinas Weg zur Baloise
11:04
Kim: Martina, Wie bist du zur Basler Versicherung gekommen?
Martina: Ich habe nach neuen Herausforderungen gesucht und meinen Vater gefragt, ob er jemanden kennt, der mich beruflich beraten könnte. Ein Bekannter meines Vater, ein Mitarbeitender der Personalabteilung der Baloise, hat auf Anfrage ein Gespräch mit mir zu diesem Thema geführt und mir den Aussendienst als passendes Berufsfeld vorgeschlagen. Zunächst habe ich abgelehnt, da ich eher mit den Händen gearbeitet habe, allerdings habe ich dann auf mein Bauchgefühl gehört und es doch einfach versucht. Mit Erfolg.
Timm: Welche Eigenschaften bringst du für den Beruf im Aussendienst mit?
Martina: Menschenkenntnis bringe ich sicher mit. Meiner Meinung nach ist das die wichtigste Eigenschaft, die man mitbringen muss. Alles schulische Wissen kann man lernen. Da musste ich auch durch. Wichtig ist auch, dass man es wirklich will und Disziplin beweist. Wenn man dann noch Freude daran hat unter Menschen zu sein, ist Kundenberater der perfekte Beruf.
Timm: Was bedeutet verkaufen für dich?
Martina: Man macht den Kunden sicherer mit Lösungen, die der Kunde in einer bestimmten Situation benötigt. Zunächst holen wir den Bedarf ab und daraus entsteht eine Lösung, die einen Verkauf nach sich zieht. Das ist das Schönste, da es bestätigt, dass man den Kunden wirklich unterstützt und etwas passendes anbieten konnte.
Gemeinsame Kundenbesuche
13:39
Timm: Welche Kundengespräche der letzten Woche sind euch im Gedächtnis geblieben?
Stefanie: Wir hatten letztens ein sehr angenehmes Gespräch mit einem Eltern-Paar, beide arbeiten nicht zu 100%. Es war ein sehr spannender Einblick in Zeiten, in denen neue Arbeitsmodelle gelebt werden.Martina: Wir haben eigentlich immer wenn wir zu zweit unterwegs sind gute Kundenkontakte.
Kim: Könnt ihr euch an einen Kundenkontakt erinnern, der euch überrascht hat?
Stefanie: Ja, wir hatten mal eine Situation mit zwei Kunden, denen man ihr Vermögen überhaupt nicht angemerkt hat. Als wir dann eine Lösung für sie gefunden hatten, wurde es dann deutlich. Das ist für uns ein grosser Vertrauensbeweis.Martina: Wichtig ist vor allem, dass man alle gleich und korrekt behandelt.
Kim: Ist aus einer Kundenbeziehung auch schon mal eine Freundschaft entstanden?
Martina: Ja, sicher.
Timm: Stefanie, deckst du den fachlichen Teil in einem Kundengespräch ab und du Martina den allgemeinen, menschlichen Teil?
Stefanie: Ich habe selbst vier Jahre im Aussendienst gearbeitet und weiss, auf was es bei einem Kundengespräch ankommt und ich denke ich bringe auch Menschenkenntnis mit. Allerdings kennt der Kundenberater die Kunden natürlich schon länger und hat eine andere Beziehung zu ihnen. Deshalb ist es auch wichtig, dass mich Martina über jeden Kunden vorab informiert.
Herausforderungen im Aussendienst meistern
19:20
Kim: Martina, was war bis jetzt die grösste Herausforderung in deiner Karriere als Kundenberaterin.
Martina: Der Start. Zunächst war ich mir nicht sicher, wie gut ich in das neue Umfeld passe. Aber ich wurde wundervoll aufgenommen und meine anfänglichen Zweifel waren beseitigt.
Timm: Wie ist dein Start gewesen Stefanie?
Stefanie: Ich hatte einen sehr guten Start. Am Anfang vielleicht mit zwei, drei Diskussionen aber ich bin sehr gut aufgenommen worden. Auch habe ich durchweg gutes Feedback und breite Unterstützung erhalten.
Immer am Ball bleiben
22:23
Kim: Ihr bildet euch gerade beide weiter. Was genau macht ihr?
Martina: Ich habe vor kurzem meine VBV Ausbildung abgeschlossen.Stefanie: Und ich bin im dritten Semester meines Wirtschaftsstudiums. Abschliessen werde ich 2019.
Timm: Welchen Stellenwert haben Weiterbildungen in euren Berufen?
Martina: In beiden Berufen ist Weiterbildung sicher sehr wichtig. Wir brauchen auch immer mal wieder neue Herausforderungen an denen wir wachsen können.Stefanie: Wenn man weiterkommen will im Beruf, dann sollte man sich ständig weiterbilden. Ich habe allerdings auch einen kleinen internen Wettkampf mit meinem Mann, wer den höheren Abschluss hat und wer die besseren Noten mitbringt. Das spornt natürlich an :-)
Timm: Was sind die nächsten Schritte in eurer Karriere?
Stefanie: Ich habe mich damit schon intensiv beschäftigt. Ich denke es wird mich nach dem Studium in eine Führungsfunktion oder in den Bereich Schulungen ziehen.Martina: Ich möchte gerne weiter im Aussendienst arbeiten. Aber in 5-10 Jahren könnte ich mich in einer Verkaufsleiter Rolle sehen.
Pro und Kontra
25:34
Timm: Stefanie, was gefällt dir besonders gut an deinem Job?
Stefanie: Die Abwechslung. Einerseits, dass ich noch Kundenkontakt habe aber andererseits auch gut mit anderen Aufgaben ausgelastet bin. Kein Tag ist wie der andere und das macht es sehr spannend.
Timm: Was gefällt dir weniger an deinem Job?
Stefanie: Was ich generell nicht gerne habe ist, wenn ich viel zu erledigen habe aber keine Zeit alles gründlich zu erledigen. Es stresst mich dann, wenn ich zusätzlich noch private Termine zu erledigen habe und zu einer bestimmten Uhrzeit aus dem Büro gehen muss.
Timm: Martina, was gefällt dir, neben dem Kundenkontakt, an deinem Job?
Martina: Die Flexibilität. Man ist fast sein eigener Chef und das ist mir sehr wichtig.
Timm: Was gefällt dir weniger an deinem Job?
Martina: Ich mag Leerläufe nicht. Wenn ich keine Termine habe, ist das das Schlimmste für mich. Ich versuche mir in jede Lücke Termine zu planen. Ich brauche immer etwas Aktion.
Was man mitbringen sollte
27:57
Timm: Was wünscht ihr euch von neuen Kolleginnen und Kollegen?
Stefanie:Wir sind ein recht junges Team und haben eine familiäre Atmosphäre. Daher sollte man sich in einem kollegialen Umfeld wohlfühlen, offen und interessiert sein. Man muss dazu natürlich nicht unbedingt jung sein.
Timm: Martina, wie ist das für dich?
Martina: Ich schliesse mich dem an. Am liebsten eine Quereinsteigerin. Sie kann dann neue Sichtweisen und Erfahrungen einbringen.
Tipps und Tricks
29:30
Kim: Habt ihr für unsere Hörerinnen und Hörer, die sich für einen eurer Berufe interessieren einen Tipp, was sie vor der Bewerbung machen sollten?
Martina: Das einzige was mir in den Sinn kommt ist: Wenn sich Frauen für den Beruf der Kundenberaterin interessieren, dann sollten sie sich sicher bewerben. Frauen haben manchmal ein gewisses Feingefühl auf das es ankommt. Also bitte mutig sein und bewerben.
Timm: Wie entspannt ihr euch vor einem wichtigen Gespräch?
Martina: Mit Musik. Und Freunde können einem vor einem wichtigen Gespräch Vertrauen schenken.Stefanie: Wenn man sich gut vorbereitet hat, dann kann man kurz vor dem Gespräch nichts mehr anderes tun als sich zu entspannen. Und das geht mit Musik und einer guten Kollegin an der Seite sehr gut.
Kontakt aufnehmen
31:51
Timm: Wie kann man mit euch in Kontakt treten, wenn man noch mehr über eure Berufe im Aussendienst erfahren möchte?
Stefanie: Gerne per E-Mail oder Telefon.Martina: Genau, schreibt gerne eine E-Mail, Anrufe unter +41 58 285 2419 sind auch willkommen. Wir haben auch noch eine offene Stelle als Kundenberater/-in hier in Solothurn. Bei Interesse also unbedingt bewerben, es ist ein toller Beruf :)