Per Ende April 2020 veröffentlichen alle Schweizer Versicherer den "Bericht über die Finanzlage". Die Solvenzquote der Baloise per 1. Januar 2020 beträgt 201% (Vorjahr: 242%). Die Veränderung zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen durch Kapitalmarkteinflüsse und Modellanpassungen. Zudem finanzierte die Baloise die Akquisition des belgischen Versicherers Fidea NV mit Fremdkapital, welches günstiger als Hybridkapital, aber nicht im SST anrechenbar ist. Die Baloise konnte im September 2019 dieses Fremdkapital zu historisch günstigen Konditionen am Markt aufnehmen.
Im März 2020 lag die geschätzte Solvenzquote der Baloise auf Gruppenebene, trotz den Verwerfungen an den Kapitalmärken, in einer Bandbreite um 180% und damit nach wie vor im sehr guten Bereich.
Für die Versicherungsgesellschaften in der Schweiz, die Basler Leben AG und die Basler Versicherung AG, ergibt sich per 1. Januar 2020 eine SST-Quote von 204% beziehungsweise von 270%. Auch die europäischen Tochtergesellschaften, die ihre Solvenzquoten nach dem Regelwerk "Solvency II" ausweisen, befinden sich alle gut kapitalisiert im grünen Bereich.
Diese Quoten bestätigen – genau wie das A+ Rating von Standard & Poor’s – die seit Jahren sehr starke Kapitalisierung der Baloise.
"Die letzten Monate waren für alle eine grosse Herausforderung, aber es macht mich stolz zu sehen, dass die Baloise dank ihren Mitarbeitenden auch in der Corona-Zeit für alle ihre Anspruchsgruppen eine verlässliche Partnerin ist. Für diese ausserordentliche Leistung möchte ich meinen Dank aussprechen. Wir sind auf Kurs und zuversichtlich, die Ziele der strategischen Phase 'Simply Safe' bis Ende 2021 zu erreichen", sagt Group CEO Gert De Winter.
Die Baloise hat mit einer aus Fachspezialisten zusammengesetzten Corona-Task-Force das Geschehen nahe verfolgt und Entwicklungen antizipiert. Über die Vorgaben des Bundes hinaus wurden schnell und wirkungsvoll Massnahmen umgesetzt, um die höchstmögliche Sicherheit der Mitarbeitenden und Kunden bei einem Service auf gewohnt sehr hohem Niveau sicherzustellen. Die Privat- und Unternehmenskunden konnten und können sich in dieser Zeit auf die Baloise verlassen. Alle Dienstleistungen und Services wurden durchgehend uneingeschränkt erbracht. Auch unterstützt die Baloise ihre Kunden und die Allgemeinheit während der Pandemie-Situation mit diversen Sonderinitiativen und finanziellen Hilfestellungen, wie zum Beispiel Zahlungsfristenverlängerungen bei Mieten und Versicherungsbeiträgen sowie einer temporären Senkung des Sollzinses auf 1% in der beruflichen Vorsorge, um die Liquidität zu erhöhen.
In Deutschland und Belgien wurde ein kostenfreies Versicherungsprodukt lanciert, das Unfälle von Kindern im privaten Haushalt deckt. Aufgrund von Corona können zudem viele Unternehmen derzeit nur noch durch einen Lieferservice ihre Waren zum Kunden bringen. Damit diese Betriebe auch auf diesen Wegen versichert sind, bietet die Basler in Deutschland für bestimmte Betriebsarten bis Ende Juni 2020 eine beitragsfreie Werkverkehrs-Versicherung an.
In der Schweiz kooperiert die Baloise mit der Dienstleistungsplattform "www.now-together.ch", die kleinen und mittelgrosse Unternehmungen in der Krisenzeit eine Präsentationsmöglichkeit für das jeweilige Angebot anbietet. Zusätzlich bietet die Baloise in Kooperation mit dem TCS allen Kunden mit einer Hausratversicherung neu über "www.lex4you.ch" eine gratis Rechtsberatung an, die in aktuellen Rechtstreitigkeiten Hilfe leistet. Zudem wurde über die Baloise Jubiläumsstiftung die Initiative des Basler Gewerbeverbandes "Basel schafft(s) zämme" finanziell unterstützt.
In Luxemburg wird die Baloise mit dem Startup "Vireo" zusammenarbeiten, um das Bewusstsein für psychosoziale Risiken zu schärfen. Dank der Kooperation können Interessierte über die sonst kostenpflichtige Anwendung MyMindScan prüfen, ob sie psychosozialen Risiken ausgesetzt sind.
"Die Baloise ist mit ihrer starken Bilanz, ihrer verlässlichen Geschäftspolitik und ihrem vorrausschauenden Risikomanagement auch in der aktuellen Situation sehr gut aufgestellt. Natürlich werden wir Einflüsse auf das Geschäftsjahr aufgrund der Wirren der letzten Monate sehen. Zurzeit rechnen wir Corona bedingt mit einer Netto-Schadensumme in der Höhe von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Um eine genauere Einschätzung abgeben zu können, ist es aber noch zu früh, gerade weil wir auch gegenläufige Effekte, wie zum Beispiel ein geringeres Schadenaufkommen in anderen Branchen, noch nicht beziffern können. Des Weiteren treiben wir die Arbeiten an der Modernisierung des Geschäftsmodells im Rahmen von Simply Safe wie geplant vorwärts. Zudem sind wir in Vorbereitung für die Präsentation der Ambitionen für die nächste strategische Phase, welche wir an unserem kommenden Investorentag am 29. Oktober 2020 vorstellen", so Gert De Winter abschliessend.
Die Baloise zeigt sich resilient während der Corona-Pandemie, was auch eine Folge des nachhaltigen Geschäftsmodells ist. Mit erwarteten Brutto-Schadenzahlungen vor Rückversicherungsleistungen in der Höhe von einem dreistelligen Millionenbetrag, hat die Baloise tausende Kundinnen und Kunden vor noch grösseren finanziellen Schäden bewahrt und somit ihren Beitrag dazu geleistet, dass wichtige Liquidität in betroffene Wirtschaftszweige fliesst. Durch ihre starke Bilanz und das solide Kerngeschäft steht die Baloise auch zukünftig unverändert für Sicherheit und Verlässlichkeit. Die vorsichtige und nachhaltige Geschäftspolitik der vergangenen Jahre zahlt sich nun aus, so dass die Baloise in dieser Krise allen ihren Anspruchsgruppen gerecht wird. Die Versicherungsindustrie wird auch in der Zeit nach Corona eine wichtige Rolle spielen. Ein Ziel muss es sein, in Zukunft noch besser auf die Auswirkungen von Pandemien vorbereitet zu sein. Dazu gehört, dass für Pandemien Kooperationslösungen aus öffentlichen und privaten Institutionen angestrebt werden müssen, denn einzelne privatwirtschaftliche Versicherer sind alleine nicht in der Lage, die Risiken künftiger Pandemien wirtschaftlich zu tragen.