Roger: Unser primäres Ziel war es, das alte E-Banking-System zu ersetzen, da es in Bezug auf Architektur, Integrationsfähigkeit, Erscheinungsbild und Usability nicht mehr zeitgemäss war. Wir strebten eine zukunftsfähige Lösung an, die uns ermöglicht, schneller weiterzuentwickeln und unseren Kundinnen und Kunden ein moderneres Erscheinungsbild sowie eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit zu bieten.
Ein weiterer entscheidender Punkt war, dass wir bisher unsere gesamten Ressourcen darauf verwendet haben, regulatorische Vorgaben und Vorschriften in unserem E-Banking-System korrekt abzubilden. Mit der neuen und effizienteren Basis können wir uns nun verstärkt auf die Entwicklung neuer Funktionen konzentrieren.
Zusätzlich hatten wir das fixe Ziel, sämtliche Kundinnen und Kunden bis zum 30. Juni 2024 erfolgreich auf das neue System umzustellen. Dieses Ziel haben wir dank des Einsatzes aller Mitarbeitenden und der erfolgreichen Zusammenarbeit mit unserem Hauptpartner ti&m erreicht.
Philip: Das neue E-Banking bietet zahlreiche Vorteile. Dazu gehören beispielsweise ein optimiertes Loginverfahren mittels Push-TAN, die Möglichkeit QR-Rechnungen als PDF hochzuladen oder per App zu teilen, und eine umfassende Übersicht über das eigene Vermögen.
In der Kartenadministration können alle Karten, einschliesslich TWINT-Accounts, verwaltet und Debitkarten bei Bedarf gesperrt und entsperrt werden. Im Trading-Bereich haben wir aktuelle Tageskurse und umfassende Kursdaten integriert, inklusive einer Performance-Anzeige für das eigene Portfolio. Ausserdem informieren Push-Benachrichtigungen über relevante Aktivitäten und Neuerungen.
Neben diesen funktionalen Verbesserungen bietet das neue E-Banking auch eine verbesserte Usability. Das moderne Design und die benutzerfreundliche Oberfläche sorgen dafür, dass unsere Kundinnen und Kunden ein angenehmeres und effizienteres Nutzungserlebnis haben.
Philip: Eine der grössten Herausforderungen war der enge Zeitplan mit dem fixen Endtermin am 30. Juni 2024. Nach der Vorstudie und Evaluation im Februar 2023 musste alles sehr schnell gehen. Unsere Mitarbeitenden und Partner haben Überdurchschnittliches geleistet, damit wir das Projektziel erreichen konnten. Dass uns dies gelang, ist bemerkenswert und bei IT-Projekten dieser Grössenordnung keineswegs selbstverständlich.
Um unseren Kundenservice nicht zu stark zu überlasten und das Risiko zu minimieren, haben wir die Umstellung unserer Kundinnen und Kunden auf das neue E-Banking-System über zweieinhalb Monate gestreckt. Die Migration wurde schrittweise in verschiedenen Kundengruppen durchgeführt, die mehrere Wochen Zeit hatten, selbstständig zu migrieren. In dieser Zeit konnten unsere Kundinnen und Kunden selbst entscheiden, zu welchem Zeitpunkt sie auf das neue System wechseln möchten. Jeweils am Ende der Migrationsphase jeder Kundengruppe wurden die restlichen Kunden automatisch umgestellt, zuletzt am 26. Juni.
Des Weiteren haben wir einen Content-Hub mit zahlreichen Anleitungen auf unserer Webseite eingerichtet und einen KI-Chatbot integriert, der auf Basis der Websiteinhalte und FAQ Anfragen beantworten konnte, um unseren Kundinnen und Kunden den Wechsel so einfach wie möglich zu machen und ihnen von Beginn an so viele Informationen wie möglich zur Verfügung zu stellen.
Dennoch bedeutet ein solches Projekt immer eine massiv erhöhte Anzahl an Supportfällen in kurzer Zeit. Viele Kundinnen und Kunden waren verunsichert und wollten beim Wechsel begleitet werden oder hatten Fragen zum neuen E-Banking. Um diesen Anstieg zu bewältigen, haben wir zusätzliches Personal eingestellt und geschult. Diese Personen haben wir bereits beim Testing eingebunden, was enorm geholfen hat. So kannten sie das neue E-Banking aus eigener Erfahrung und waren mit der Applikation vertraut.
Durch diese Massnahmen, das hohe Engagement aller Beteiligten sowie die Zusammenarbeit über die Teamgrenzen hinaus konnten wir die Herausforderungen erfolgreich meistern und das Projekt termingerecht abschliessen.
Philip: Die Einführung des neuen E-Bankings wurde von unseren Kundinnen und Kunden bisher sehr positiv aufgenommen. Besonders gelobt wurden die übersichtliche Gestaltung, die verbesserte Geschwindigkeit sowie die ansprechende und modernere Aufmachung des neuen Systems. Viele Kundinnen und Kunden haben auch den Umstellungsprozess als einfach und reibungslos beschrieben.
Selbstverständlich erhalten wir auch Meldungen mit Hinweis auf Verbesserungspotenzial oder kritische Rückmeldungen. Dieses Feedback nehmen wir entgegen und lassen es in unsere Weiterentwicklung einfliessen. Ziel ist es, wichtige Verbesserungen zu priorisieren und kontinuierlich umzusetzen.
Roger: Finanziell profitieren wir von einem effizienteren Betrieb, da die neue Lösung und die modernere Infrastruktur regelmässige Updates und Verbesserungen ermöglichen. Konkret bedeutet das, dass wir nun monatlich Releases durchführen können, um Korrekturen und neue Funktionen einzuführen.
Strategisch bietet die Architektur des neuen E-Bankings den Vorteil, dass Drittsysteme viel einfacher integriert werden können. Dies bietet die Grundlage, um Partnerangebote und unsere Versicherungsprodukte in einem Portal zusammenzufassen und so unser Geschäftsmodell, das Bank- und Versicherungsdienstleistungen vereint, für unsere Kundinnen und Kunden in Zukunft noch greifbarer zu machen.
Unsere Vision: Wir versuchen einen Schritt weiterzugehen und das E-Banking nicht mehr als reines Verwaltungsportal für Bankkonten zu sehen, sondern als umfassendes Finanzportal. Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden eine Möglichkeit bieten, ihre gesamten Finanzen – einschliesslich Versicherungen, Vermögen und Vorsorge – auf einen Blick und innerhalb eines Portals einsehen zu können. Das hilft ihnen, ihre Finanzen besser zu verstehen und zu verwalten sowie sicherzustellen, dass sie für die Zukunft gut vorbereitet sind.