Nicolas Samyn: Baloise hat sich verpflichtet, nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir wollen eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) fördern. Unsere «Erweiterte Responsible Investment Strategie» basiert auf drei Nachhaltigkeitsansätzen:
- Ausschlusskriterien: Unternehmen, die gegen Umwelt- oder Sozialstandards verstossen, werden ausgeschlossen.
- Best-in-Class-Ansatz: Wir investieren in Unternehmen mit guten Nachhaltigkeitsbewertungen und schliessen Titel, welche hohe ESG-Risiken aufweisen, aus.
- ESG-Integration: Nachhaltigkeitsfaktoren fliessen in unsere Anlageentscheidungen ein, um Risiken zu minimieren.
Damit bieten wir Lösungen für Anlegerinnen und Anleger, die verantwortungsbewusst investieren möchten.
Nicolas Samyn: Für eine sichere und nachhaltige Geldanlage ist die individuelle Anlagestrategie entscheidend. Faktoren wie Risikobereitschaft, verfügbares Kapital und der Anlagehorizont spielen dabei eine zentrale Rolle. Bei der Auswahl eines Fonds sollten qualitative Kriterien wie die Erfahrung des Fondsmanagers, ebenso wie quantitative Faktoren wie Performance, Kosten, Fondsalter und -volumen berücksichtigt werden. Strategiefonds können eine breite Diversifikation bieten, während spezialisierte Fonds wie Aktien- oder Obligationenfonds stärker auf eine bestimmte Anlageklasse fokussieren.
Klimafonds gelten als nachhaltig, jedoch hängt dies stark von den zugrundeliegenden Kriterien ab. Jede Firma legt eigene Standards fest, beispielsweise zum Wasserverbrauch oder den CO2-Emissionen. Es lohnt sich, die genauen Kriterien eines Klimafonds zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie den eigenen Vorstellungen entsprechen.
«Themenfonds bieten eine einfache Möglichkeit, von Trends wie KI oder erneuerbare Energien zu profitieren.»
Nicolas Samyn: Künstliche Intelligenz (KI) und erneuerbare Energien gehören zu den spannendsten Anlagetrends, sind jedoch grundlegend verschieden: KI etabliert sich gerade erst im Alltag, während erneuerbare Energien mit Technologien wie Elektromobilität bereits ganze Branchen revolutioniert haben. Themenfonds bieten eine einfache Möglichkeit, von solchen Trends zu profitieren. Allerdings zeigen Studien, dass Themenfonds oft nicht die gleiche Rendite wie breit diversifizierte Fonds erreichen. Eine ausgewogene Anlagestrategie bleibt daher entscheidend.
Anja Aloisi: Ja, KI wird bei Baloise bereits eingesetzt und hilft beispielsweise bei der Risikoprüfung von Lebensversicherungen. Gesundheitsdaten werden schnell analysiert, und der Vertragsabschluss kann deutlich beschleunigt werden. Auch im Kundenservice setzen wir KI ein, etwa durch einen Sprachassistenten, der Wartezeiten reduziert und die telefonische Beratung effizienter gestaltet.
Und auch in der Betrugsbekämpfung spielt KI eine wichtige Rolle, indem sie potenzielle Betrugsindikatoren automatisch erkennt und überprüft, was dafür sorgt, dass mit dem Geld des Versichertenkollektivs verantwortungsvoll umgegangen wird.
Anja Aloisi: Die Auswahl der richtigen Versicherungen beginnt immer mit einer individuellen Risikoanalyse. Dabei gilt die Faustregel: So viel Versicherungsschutz wie nötig, so viel Vermögensaufbau wie möglich. Eine solche Analyse hilft dabei, den notwendigen Schutz festzulegen, angepasst an den jeweiligen Lebensabschnitt. Zum Beispiel sollten junge Erwachsene, die ausziehen, eine Hausrat- und Haftpflichtversicherung abschliessen, während mit der Familiengründung dann Vorsorgelösungen wie Lebensversicherungen oder Erwerbsunfähigkeitsabsicherungen in den Fokus rücken.
«Neue Technologien wie E-Bikes oder Solaranlagen brauchen angepasste Versicherungslösungen.»
Anja Aloisi: Neue Technologien, wie zum Beispiel E-Bikes oder Solaranlagen, bringen oft neue Risiken mit sich, auf die die Versicherungen reagieren. Die Versicherungsbranche passt ihre Produkte flexibel an neue Trends und Technologien an, sodass immer wieder neue Versicherungslösungen entstehen, die den modernen Bedürfnissen gerecht werden.
Anja Aloisi: Eine Pensionsplanung lohnt sich immer – und je früher, desto besser. Die wichtigsten Fragen sind: Wann möchte ich in Pension gehen? Möchte ich später lieber eine Rente oder Kapital beziehen? Wie kann ich mein Vermögen optimal aufbauen und steuerlich planen? Reicht mein Budget im Alter, um meinen Lebensstandard zu halten? Auch Erbschaftsfragen oder die Unternehmensnachfolge spielen eine Rolle, besonders für Unternehmerinnen und Unternehmer. Für eine umfassende Planung, etwa zum Vermögensaufbau und zur Nachfolgeregelung, ist ein Start ab 50 Jahren ideal. Für konkrete Entscheidungen wie Rente oder Kapitalbezug empfiehlt sich der Beginn ab 60 Jahren.
Nicolas Samyn: Für eine erfolgreiche Pensionsplanung ist es ein grosser Vorteil, sowohl Bank- als auch Versicherungslösungen zu berücksichtigen. Bei Baloise ermöglicht die breite Expertise in beiden Bereichen eine ganzheitliche Beratung und Finanzplanung, die alle Aspekte der Vorsorge, Absicherung und Vermögensentwicklung abdeckt. Kundinnen und Kunden profitieren von einer umfassenden Lösung, die sich flexibel an persönliche Ziele und Lebenssituationen anpassen lässt.
Dieses Interview erschien zum ersten Mal in der Verlagsbeilage «Banken und Versicherungen» der «Solothurner Zeitung», des «Grenchner Tagblatts» und des «Oltner Tagblatts» vom 6. Dezember 2024.