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Die berufliche Vorsorge in der Schweiz
Blog Die berufliche Vorsorge in der Schweiz
Nicole Hess 22. Mai 2024 Berufliche Vorsorge
Die berufliche Vorsorge ist in der Schweiz verpflichtend. Doch wie funktioniert die 2. Säule im Detail und was bedeutet dies für den Arbeitgeber? Marc Altermatt, Leiter Produktmanagement Kollektivleben bei Baloise, erklärt. 
Marc, wie setzt sich die
berufliche Vorsorge zusammen?

Ab einem Jahreslohn von CHF 22'050 muss ein Arbeitnehmer in der beruflichen Vorsorge (die sogenannte 2. Säule) versichert sein. Dabei gibt es zwei Komponenten. Einerseits wird Geld für den Ruhestand angespart und andererseits wird das Risiko einer Langzeiterkrankung (Invalidität) sowie das Risiko eines Todesfalls gedeckt.

Wie funktioniert die 2. Säule im Detail?

Der Arbeitnehmer spart für seine Pension Geld an. Dies tut er, indem er einen fixen Beitrag, abhängig von seinem Alter und seinem Lohn, monatlich anspart und seinem sogenannten Altersguthaben gutschreibt. Der Arbeitgeber zahlt mindestens den gleichen Betrag. Das Altersguthaben gehört dem Arbeitnehmer selbst und dieses wird jährlich verzinst. Dieses Geld wird dann bei der Pensionierung ausbezahlt. Dies kann entweder in Form einer einmaligen Kapitalauszahlung erfolgen oder alternativ kann das Altersguthaben in eine lebenslängliche, Rente umgewandelt werden. Auch Mischformen, also einen teilweisen Bezug des Kapitals mit einer entsprechend tieferen Rente, sind denkbar.

Der Arbeitnehmer profitiert zusätzlich von einer finanziellen Absicherung, falls er erwerbsunfähig wird, als auch einer finanziellen Absicherung der Hinterlassenen im Todesfall. Die Leistungen in diesem Bereich können stark variieren und es ist wichtig zu prüfen, wie gut ein Arbeitgeber diese Risiken versichert. Für den Arbeitgeber ist eine gute 2. Säule somit ein Differenzierungsmerkmal, mit welchem er seine Attraktivität am Stellenmarkt deutlich verbessern kann.

Wie organisiere ich mich als Arbeitgeber bezüglich einer Sammeleinrichtung?

Die berufliche Vorsorge wickelt der Arbeitgeber entweder über eine eigene Pensionskasse ab oder schliesst sich alternativ einer Sammeleinrichtung an, damit er keine eigene Pensionskasse führen muss.

Eine geeignete Sammeleinrichtung zu finden, ist nicht ganz einfach. Hier gibt es verschiedene Modelle, welche unterschiedlich starken Risiken ausgesetzt sind:

Wenn man volle Sicherheit sucht, dann schliesst sich ein Unternehmen am besten einer Vollversicherungslösung an. Hier sind sämtliche Risiken bei der dahinterstehenden Versicherung gedeckt und die Arbeitgeber sowie -nehmer profitieren von einer vollen Garantie. Dies gilt insbesondere auch für die Altersguthaben. Analog zu einem Sparkonto erhält der Arbeitnehmer einen garantierten Zins und trägt dabei keinerlei Anlagerisiko.

Welche Lösungen gibt es noch?

Alternativ hierzu kann man sich auch einer (teil-)autonomen Sammelstiftung anschliessen. Hier liegt das Anlagerisiko beim Kollektiv, also allen Versicherten, dafür partizipieren die einzelnen Personen auch an der Performance auf den Anlagen. Das Ziel dabei ist, eine höhere Verzinsung zu ermöglichen, dies kann jedoch auch in seltenen Fällen zu zusätzlichen Kosten führen. Je nach Sammeleinrichtung sind die Risiken der Erwerbsunfähigkeit sowie des Todesfalls zusätzlich bei einer Versicherung gedeckt oder werden von der Stiftung selbst getragen.

Welche Sammeleinrichtung ist die richtige?

Die Eigenschaften und Leistungen der Sammeleinrichtungen sind sehr heterogen, weshalb sich ein Vergleich lohnt. Auf der einen Seite muss sicherlich das Preis-/Leistungs-Verhältnis betrachtet werden: Wie viel Prämie muss ich bezahlen und welche Leistung erhalte ich hierfür? Viele Leistungen, insbesondere die finanzielle Absicherung bei einer Erwerbsunfähigkeit und einem Todesfall, werden individuell festgelegt. Somit erübrigt sich ein Vergleich dieser Leistungen, da diese aktiv geändert werden können. Daneben gibt es aber auch stiftungsabhängige Leistungen wie die Verzinsung und den Umwandlungssatz, welche auf das Altersguthaben und die ausbezahlte Rente einen grossen Einfluss haben Beispielsweise führt ein höherer Zins zu einem höheren Altersguthaben und somit auch zu einer höheren Rente.

Worauf muss ich bei der Wahl der Vorsorgeeinrichtung achten?

Zusätzlich zu den genannten Punkten sollte auch die Dienstleistung an sich betrachtet werden. Gerade Sammeleinrichtungen, welche von Versicherungsgesellschaften betrieben werden, haben oftmals einen sehr guten Kundenservice, so dass Anfragen schnell und persönlich geklärt werden können. Wir bei Baloise haben beispielsweise für jeden Kunden einen fixen Ansprechpartner, der den Vertrag und die Vorsorgelösung kennt und deshalb sehr genau auf Anfragen von Arbeitnehmenden eingehen kann. Dies erleichtert den Zugang zur zweiten Säule und hilft auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden besser eingehen zu können. Es ist also wichtig, dass die Vorsorgelösung umfassend analysiert und geprüft wird. Deswegen empfehlen wir, dies mit einem Experten zu besprechen. So kann sichergestellt werden, dass eine passende Lösung gefunden wird. Unsere Vorsorgespezialisten freuen sich, ihnen bei der Wahl ihrer Vorsorgelösung zur Seite zu stehen.

Marc Altermatt

Leitet seit 2024 das Produktmanagement Kollektivleben bei Baloise. Eingetreten ist er 2010 und ist seither in verschiedenen Funktionen tätig gewesen. Der ehemalige Tischtennis-Leistungssportler ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

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