Oft hört man, die Jungen hätten politisch nicht viel zu sagen und es fehle die Mitsprache. Doch ist dem tatsächlich so? In der Schweiz gibt es rund 70 Jugendparlamente zur Meinungsbildung. Zudem setzt sich der Dachverband Schweizer Jungendparlamente für die politischen Anliegen junger Menschen ein.
Über eine Online-Plattform können Jugendliche und junge Erwachsene im Frühjahr jeweils politische Ideen und Veränderungsvorschläge einreichen. «Wir möchten Jugendlichen eine Möglichkeit bieten, mitzureden und sich an der Gestaltung der Schweiz zu beteiligen. Wenn Firmen, wie Baloise, ihren Lernenden dafür Zeit geben und sie sogar mit Fachexperten unterstützen, ist die Wirkung noch grösser», sagte Niculin Detreköy, Teamleiter Kampagnen und politische Bildung beim Dachverband Schweizer Jugendparlamente.
Baloise ist seit drei Jahren Partnerin der Kampagne und diese ist mittlerweile Bestandteil des Ausbildungsprogramms im zweiten Lehrjahr. Während der sechs Wochen dauernden Kampagne finden Workshops statt. Die Lernenden erhalten dadurch die Möglichkeit, sich mit Fachleuten von Baloise zu unterhalten, Fragen zu stellen, eigene Ideen zu entwickeln und Unterstützung bei der Ausarbeitung ihrer Anliegen zu erhalten. In diesem Jahr standen acht verschiedene Workshops zur Verfügung. Dazu zählen Themen wie «Umwelt und Nachhaltigkeit», «Digitalisierung» oder «Arbeitswelt der Zukunft». Die Workshops werden von Fachexperten von Baloise begleitetet. «Wie schon in den letzten beiden Jahren war die Motivation und das Interesse zu spüren», sagt Fabienne Steiner, Leiterin Nachwuchsentwicklung und ergänzt: «Es nahmen 44 Auszubildende von Baloise an den Veranstaltungen teil.»
Nach regen Diskussionen und intensiver Meinungsfindung steht es den Jugendlichen offen, ihre Workshop-Resultate und erarbeiteten Vorschläge in eine weitere Runde zu schicken. Mit der Erfassung auf der Online-Plattform www.engage.ch entsteht so eine Gesamtliste der Ideen zur Mitgestaltung der Zukunft der Schweiz. Insgesamt kamen 2022 exakt 200 Anliegen aus allen Landesteilen zusammen. Die elf jüngsten Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Nationalrat wählen von den eingereichten Ideen nun die besten aus und bringen sie in die politische Arena im Bundeshaus. «Die Qualität der Eingaben ist in diesem Jahr sehr gut», stellt Niculin Detreköy erfreut fest und verweist dabei auch auf professionelle Formulierungen und klaren Begründungen in den Texten.
Isabella Herzog und Pablo Strub, beides Lernende von Baloise sowie eine weitere Lernende der Novartis gehören zum Kreis der Glücklichen, deren Anliegen in Bern auf Interesse gestossen sind und ausgewählt wurden. Dabei geht es um die Idee einer neutralen Bewerbung bei der Stellensuche. Auf Informationen zu Geschlecht, Alter oder Aussehen soll verzichtet werden; im Fokus sollen die Fähigkeiten und Erfahrungen der Bewerbenden sein. «Uns geht es darum, Vorurteile im Bewerbungsprozess zu eliminieren», erklärt Pablo. Und Isabella ergänzt: «Mit unserer Idee leisten wir einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit und Diversität.»
Am 30. Mai des laufenden Jahres trafen die drei auf Nationalrätin Greta Gysin von den Grünen. Sie hat sich dem Anliegen angenommen und sich verpflichtet, dieses in den nächsten Monaten zur Umsetzung in die nationale Politik einzubringen.
Es zeigt sich: politisches Engagement ist für alle möglich und schliesst die Jugend mit ein – sogar auf Bundesebene. Sich dafür einzusetzen und der politischen Bildung ihrer Lernenden entsprechendes Gewicht zu geben, ist eines der zentralen Anliegen von Baloise.