Die Covid-19-Pandemie stellt die globale Wirtschaft im ersten Semester 2020 vor grosse Herausforderungen. Dennoch zeigte die Baloise hohe Resilienz in dieser anspruchsvollen Phase. Das Wachstum konnte sowohl organisch wie auch durch Zukäufe gesteigert werden, was zeigt, dass trotz der Einschränkungen durch den Lock-Down die Kundenbetreuung, zum Beispiel durch die Nutzung alternativer Beratungskanäle, auf gewohnt hohem Niveau aufrecht erhalten werden konnte. Auch die Profitabilität im Nichtlebengeschäft liegt, trotz den hohen Schadenzahlungen infolge der Covid-19 Situation, auf einem ausgezeichneten Niveau, was die hohe Qualität des Nichtlebenportfolios unterstreicht. Die Fortschritte in der Digitalisierung des Geschäfts der letzten Jahre sowie die kulturbedingte Flexibilität der Unternehmung, hat es der Baloise erlaubt, sehr schnell auf die neuen Gegebenheiten zu reagieren und das operative Geschäft uneingeschränkt fortzuführen. So wurde weiterhin konzentriert am Kulturwandel sowie am Ausbau der Ökosysteme "Home" und "Mobility" gearbeitet. Die Baloise beweist, dass sie auch unter widrigen Umständen in der Lage ist, ihre strategischen Ziele zu erreichen und wird am Investorentag im Oktober erläutern, wie sich die nächste strategische Phase gestaltet wird. Im ersten Halbjahr 2020 wurde ein Aktionärsgewinn von 177.7 Mio. CHF (Vorjahr: 395.0 Mio. CHF) sowie ein Geschäftsvolumen von guten 5'389.2 Mio. CHF (Vorjahr: 6'014.1 Mio. CHF) erzielt. Die im Vergleich zum Vorjahr tieferen Werte sind hauptsächlich auf Einmaleffekte zurückzuführen, die in der Vorjahresperiode diese Kennzahlen positiv beeinflusst haben. Zudem belasten negative Einflüsse der Covid-19-Pandemie.
Der Aktionärsgewinn profitierte zum Semesterabschluss 2019 von kantonalen Steuerreformen, die gemäss den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) eine Auflösung sogenannter latenter Steuerrückstellungen zur Folge hatten. Diese Auflösung trug mit 127.7 Mio. CHF einmalig zum Gewinn bei und fällt somit zum Semesterergebnis 2020 nicht mehr an.
Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten aufgrund der Covid-19 Pandemie führten zu einem um 5.6 Mio. CHF tieferen Anlageergebnis der Versicherungsgelder. Zudem haben Schadenzahlungen und die Bildung von Rückstellungen aufgrund der Covid-19 Pandemie zu einer Nettoschadenlast von 62.6 Mio. CHF geführt.
Der grösste Teil der Covid-19 Schäden fiel im Schweizer KMU-Geschäft aufgrund betriebsunterbrechender Präventionsmassnahmen des Bundes an. Die Baloise setzt sich, zusammen mit dem Schweizerischen Versicherungsverband SVV, für eine Private-Public-Lösung ein, die künftig breiten Versicherungsschutz für Wirtschaftsteilnehmer in einem Pandemiefall sicherstellen soll.
Das Geschäftsvolumen profitierte im letzten Jahr in der Grössenordnung von rund 560 Mio. CHF vom Rückzug des Vollversicherungsangebots eines Mitbewerbers im Kollektivlebengeschäft in der Schweiz. Da es sich hierbei hauptsächlich um Einmalprämien handelt, normalisiert sich das Geschäftsvolumen gegenüber der Vorjahresperiode und reduziert sich um 10.4%. Es zeigt sich erfreulicherweise, dass die Massnahmen der letzten Monate zur Kundenbetreuung- und Akquise gegriffen haben und auch in Zeiten der Pandemie im attraktiven Nichtlebengeschäft zusätzlich zu den Akquisitionen von Fidea und Athora auch organisches Wachstum erzielt werden konnte. Dieses liegt im Nichtlebengeschäft bei guten 1.1%. Trotz der Präventionsmassnahmen der Regierungen in den Kernmärkten der Baloise konnte die Baloise somit den Geschäftsbetrieb für ihre Kunden sowie die Kundenneugewinnung erfolgreich fortführen.
Eigenkapital
Die Baloise zeigt sich auch im aktuell herausfordernden Umfeld als kapitalstarke und solide Unternehmung, das eine starke Bilanz ausweisen kann. Standard & Poor's (S&P) bestätigte im 1. Semester 2020 ein "A+" Rating für die Baloise. Der Ausblick der deutschen Geschäftseinheit Basler Sachversicherungs-AG wurde von S&P aufgrund der verbesserten Profitabilität von «stabil» auf «positiv» erhöht. Das Eigenkapital verringert sich zwar durch die Dividendenzahlung, den im März vollständig abgeschlossen Aktienrückkauf und aufgrund der Tieferbewertung von jederzeit verkäuflichen Finanzanlagen auf 6'208.4 Mio. CHF (31. Dezember 2019: 6'715.6 Mio. CHF), ist aber nach wie vor auf einem hohen Niveau.
Das Wachstum des Prämienvolumens im Nichtlebengeschäft entwickelte sich erfreulich und konnte um starke 6.9% (in Lokalwährung 10.6%) auf 2'419.5 Mio. CHF gesteigert werden (Vorjahr: 2'263.6 Mio. CHF). Alle Geschäftseinheiten sind im Nichtlebengeschäft in Lokalwährung gewachsen. Den grössten Prämienzuwachs trugen die beiden Akquisitionen in Belgien bei. Dank des Zukaufs von Fidea sowie des Nichtlebenportfolios von Athora konnte das Prämienvolumen in dieser Einheit um 24.8% gesteigert werden (in Lokalwährung um 32.4%). In der Schweiz konnten die Nichtlebenprämien um gute 1.4% erhöht werden. Deutschland und Luxemburg haben eine Prämienvolumensteigerung in lokaler Währung von 2.3% beziehungsweise 5.2% erzielt.
Das Nichtlebenergebnis vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT) verschlechterte sich aufgrund der Corona-Schäden sowie eines tieferen Kapitalanlageergebnis auf 135.7 Mio. CHF (Vorjahr: 226.1 Mio. CHF). Die Corona-bedingten Aufwendungen nach Berücksichtigung der Absicherungsmassnahmen bewegten sich mit 62.6 Mio. CHF in dem bereits Ende April angekündigten mittleren zweistelligen Millionenbereich. Der Schaden-Kosten-Satz netto liegt dennoch bei nach wie vor hervorragenden 91.1% (Vorjahr: 87.4%) und somit im unteren Bereich des kommunizierten Zielbands von 90% bis 95%. Zu dieser hohen Profitabilität haben alle Geschäftseinheiten beigetragen, wobei besonders der sehr gute Schaden-Kosten-Satz netto von 83.7% der luxemburgischen Einheit sowie der Schaden-Kosten-Satz netto von 93.1% des Deutschlandgeschäfts hervorzuheben ist. Das Schweizer Geschäft weist mit 88.6% trotz den Belastungen durch Covid-19 einen gewohnt hervorragenden Wert aus und auch das belgische Geschäft kann mit 92.0% überzeugen.
Das Prämienvolumen des traditionellen Lebengeschäfts reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 24.4% auf 2'168.1 Mio. CHF (Vorjahr: 2'869.8 Mio. CHF). In der Vorjahresvergleichsperiode profitierte das Prämienvolumen einmalig vom Rückzug der Vollversicherungsprodukte eines Mitbewerbers aus dem Schweizer Kollektivlebengeschäft. Diese, hauptsächlichen, Einmalprämien fielen dieses Jahr nicht wieder an, weshalb sich das Prämienvolumen entsprechend normalisierte. Die Zinsmarge lag bei guten 107 Basispunkten und das Risikoergebnis des Lebengeschäfts vermag mit 107 Mio. CHF zu überzeugen.
Das Prämienvolumen im Geschäft mit Prämien mit Anlagecharakter ist im Vergleich zum Vorjahr mit 801.6 Mio. CHF um 9.0% tiefer ausgefallen (Vorjahr: 880.7 Mio. CHF). Grund für diese Entwicklung ist die anhaltend herausfordernde Marktsituation für Produkte mit Anlagecharakter in Luxemburg.
Das Lebenergebnis vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 23.5% auf 131.3 Mio. CHF (Vorjahr: 106.3 Mio. CHF) durch unter anderem einen etwas geringeren Reservierungsbedarf im Vergleich zur Vorperiode. Die Neugeschäftsmarge im Lebengeschäft liegt im Halbjahr 2020 bei guten 44.9% (Vorjahr: 34.2%).
Die Sparte Asset Management und Banking erzielte mit einem EBIT von 37.0 Mio. CHF (Vorjahr: 42.6 Mio. CHF) ein solides Halbjahresergebnis. Während der EBIT des Asset Management trotz den Marktverwerfungen stabil blieb, führten ausserordentliche Investitionen der Baloise Bank SoBa in die Optimierung und Verbesserung der Vertriebsstruktur mit dem Ziel, die Zukunftsfähigkeit zu stärken, zu einer einmaligen Belastung.
Das Anlageergebnis auf Versicherungsgeldern ist mit 615.8 Mio. CHF tiefer als jenes des Vorjahrs (Vorjahr: 670.4 Mio. CHF).
Das Zinsumfeld wurde im ersten Halbjahr 2020 abermals herausfordernder. Die laufenden Erträge liegen mit 571.6 Mio. CHF unter jenen der Vergleichsperiode (Vorjahr: 615.0 Mio. CHF). Dies als eine direkte Folge der tieferen zu erwirtschaftenden Renditen auf der Wiederanlage von Obligationen und Hypotheken. Die in der Erfolgsrechnung erfassten netto Gewinne liegen mit 311.3 Mio. CHF um 64.7 Mio. CHF höher als im Halbjahr 2019. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind die Wertberichtigungen um 100 Mio. CHF auf 148.5 Mio. CHF angestiegen. Dies hauptsächlich aufgrund der Aktienmarktverwerfungen wegen der Covid-19 Pandemie. Das Ergebnis aus Währungen von -55.4 Mio. CHF ergibt sich aus Währungsabsicherungskosten sowie aus Währungseffekten aus dem nicht abgesicherten Fremdwährungsexposure. Das für Versicherungsgelder erwirtschaftete Anlageergebnis entspricht einer Nettorendite von 1.0 % und ist leicht tiefer als im Vorjahr (1.2 %). Die nicht realisierten Mehrwerte haben sich infolge der Aktienmarktkorrektur und der Spreadentwicklung reduziert. Die IFRS-Performance der Versicherungsgelder (einschliesslich der nicht erfolgswirksamen Netto-Wertveränderungen der Kapitalanlagen, aber ohne Wertänderungen der bis zum Verfall gehaltenen Fremdkapitalinstrumente) hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3.3% Prozentpunkte auf 0.6% reduziert. Trotz des schwierigen Marktumfelds konnte die Baloise die Drittkundengelder um 341 Mio. CHF steigern. Seit Beginn der strategischen Neuausrichtung im Jahr 2017 konnten in Summe 2.4 Mrd. CHF Kundengelder akquiriert werden.
Die Basler Schweiz blickt trotz Corona-bedingter Häufungen von Schadenzahlungen, besonders im Bereich des Betriebsunterbruchs von kleinen und mittleren Unternehmungen, auf ein erfolgreiches erstes Semester 2020 zurück. Das Ergebnis vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT) liegt bei 174.9 Mio. CHF (Vorjahr: 277.9 Mio. CHF). Gründe für diesen Rückgang sind insbesondere die tieferen Erträge auf Kapitalanlagen und die höheren Schadenaufwendungen verglichen zum ausserordentlich guten Vorjahr. Der Schaden-Kosten-Satz netto des Nichtlebengeschäfts liegt trotz der Covid-19 Pandemie bei sehr guten 88.6% (Vorjahr 82.6%. Das Geschäftsvolumen reduzierte sich erwartungsgemäss um 19.2% von 3'649.7 Mio. CHF im Halbjahresabschluss 2019 auf 2'949.3 Mio. CHF im Halbjahresabschluss 2020. Grund dafür war der Ausstieg eines Mitbewerbers aus dem Geschäft mit Kollektivlebenversicherungen im 2019, der zu einer einmaligen Steigerung an hauptsächlich Einmalprämien führte.
Das Prämienvolumen im Nichtlebengeschäft konnte um gute 1.4% auf 1'056.5 Mio. CHF gesteigert werden (Vorjahr: 1’042.3 Mio. CHF). Dies ist insofern erfreulich, weil es aufzeigt, dass die Massnahmen zur Kundenbetreuung- und Akquisition auch in den zuletzt herausfordernden Monaten gegriffen haben.
Im Lebengeschäft sanken die IFRS-Prämien aus den zu Beginn genannten Gründen um 27.5% auf 1'852.6 Mio. CHF (Vorjahr: 2’556.4 Mio. CHF. Somit normalisiert sich das Prämienvolumen im Lebengeschäft auf die Niveaus der letzten Jahre, die aufgrund des Tiefzinsumfelds durch eine restriktive Zeichnungspolitik geprägt waren.
Das Geschäftsmodell "Versicherung und Bank" zusammen mit der Baloise Bank SoBa (alle Zahlen gemäss lokaler Rechnungslegung) zeigte auch im ersten Semester 2020, dass der strategische Fokus auf Vorsorge und Vermögen aus einer Hand ein bestehendes Kundenbedürfnis anspricht. Der Reingewinn der Bank liegt mit 8.8 Mio. CHF unter dem Gewinn des Vorjahrs von 12.6 Mio. CHF. Die ist auf einen einmaligen Sondereffekt in Form von Investitionen über 4.8. Mio. CHF in die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells zurückzuführen. Ohne diesen Effekt läge der Gewinn über dem des Vorjahrs. Die Vermögensverwaltungsmandate konnten um 12.1% gesteigert werden.
Obwohl die Corona-Pandemie auch nicht vor dem Vorsorgemarkt Halt gemacht hat, konnte die Perspectiva per 30. Juni 2020 weiterhin ein erfreuliches Wachstum verzeichnen. Derzeit darf die Perspectiva 2’776 Firmen und damit bereits über 12’000 Versicherte zu ihren Kunden zählen. Gegenüber dem 30. Juni 2019 konnte somit ein Wachstum von 40% in Bezug auf die angeschlossenen Firmen erzielt werden. Die Perspectiva verwaltet derzeit ein Vermögen von rund 837 Mio. CHF (Vorjahr: rund 660 Mio. CHF). Auch die im Rahmen der strategischen Phase "Simply Safe" angestossenen Digitalisierungs- und Kulturwandelinitiativen konnten im ersten Halbjahr weiter vorangetrieben werden. Mit der Investition und der Kooperation in die digitale Plattform für Hausreinigungsdienstleistungen "Batmaid" baute die Baloise in der Schweiz die Angebotspalette im Ökosystem "Home" weiter aus.
Mit dem Semesterabschluss 2020 zeigten sich eine Manifestierung des Turnarounds und eine hohe Resilienz des deutschen Geschäfts. Der EBIT des Halbjahresabschlusses 2020 liegt bei 32.4 Mio. CHF und somit 20.5 Mio. CHF über dem Vorjahresergebnis. Der sehr gute Schaden-Kosten-Satz netto von 93.1% (Vorjahr: 91.2%) trotz Corona-Einflüssen unterstreicht deutlich, dass das deutsche Nichtlebengeschäft nachhaltig saniert ist. Der Geschäftsmix im Nichtleben entwickelt sich, wie angestrebt, mit Wachstum im Privatkundengeschäft und einer Verringerung des Anteils des industriellen Geschäfts durch konsequentes Portfoliomanagement.
Die gebuchten IFRS-Bruttoprämien des Nichtlebengeschäfts sanken währungsbedingt um 3.7 % auf 488.8 Mio. CHF (Vorjahr: 507.3 Mio. CHF). In Lokalwährung ist das Nichtlebengeschäft der Basler Deutschland aber um gute 2.3% gewachsen.
Auch das Lebengeschäft zeigt sich trotz des herausfordernden Umfelds solide. Die Bruttoprämien im traditionellen Lebengeschäft sinken währungsbedingt um 5.1 % auf 179.2 Mio. CHF (Vorjahr: 188.9 Mio. CHF). In Originalwährung resultiert ein Wachstum von 0.7%. Der Neugeschäftsmix im Lebengeschäft ist hierbei unverändert gut mit einem sehr hohen Anteil an Risiko- und Fondsprodukten. Dies trotz des Rückgangs der Prämien mit Anlagecharakter von 11.5% auf 93.0 Mio. CHF, beziehungsweise um -6.1% in Originalwährung.
In Summe wurde in den IFRS-Bruttoprämien ein Volumen von 668.0 Mio. CHF (Vorjahr: 696.2 Mio. CHF) erzielt. Dies entspricht einem Rückgang von 4.1% in CHF, beziehungsweise einem Wachstum von 1.8% in Originalwährung.
Der geglückte Turnaround und die positive Geschäftsentwicklung wird auch von Standard & Poor's gewürdigt. Mit der Verbesserung des "A" Ratings mit stabilem Ausblick zu "A" mit positivem Ausblick, unterstreicht die Ratingagentur die höhere Profitabilität der Basler Deutschland. Aber nicht nur in den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zeigt sich, dass das deutsche Geschäft gestärkt auf dem richtigen Weg ist. Auch die Beliebtheit bei den Kunden zeigt, dass die Bemühungen der letzten Jahre Früchte tragen. So konnte die Basler Deutschland im ersten Halbjahr 2020 den zweimillionsten Kunden willkommen heissen und sich zum vierten Mal in Folge beim Wettbewerb "TOP SERVICE Deutschland" unter den Top 50 platzieren. Beim letzten Mal sogar auf dem guten 14. Rang. Die Mitarbeitenden der Basler Deutschland tragen entscheidend zu diesen Erfolgen bei, was sich auch in einer deutlich höheren Mitarbeiterzufriedenheit widerspiegelt.
Auch das belgische Geschäft zeigt sich trotz der turbulenten ersten sechs Monate des Jahres 2020 widerstandsfähig und verbesserte signifikant das Resultat gegenüber der Vergleichsperiode. Der EBIT der belgischen Einheit konnte um 46.6% auf 105.1 Mio. CHF gesteigert werden (Vorjahr: 71.7 Mio. CHF), wobei hierbei insbesondere die Akquisition von Fidea und ein um 4.2 Prozentpunkte verbesserter Schaden-Kostensatz zur Ergebnissteigerung beitrugen. Im ersten Halbjahr konnte zudem ein im Vergleich zur Vorjahresperiode starker Anstieg des Prämienvolumens festgehalten werden. Die IFRS-Prämien stiegen um 23.3% auf 864.9 Mio. CHF (Vorjahr: 701.4 Mio. CHF). Grund für diesen starken Anstieg ist die Integration der Fidea und Athora Portfolios. Auch ohne die Zukäufe ist aber ein ansprechendes organisches Prämienwachstum in Lokalwährung von 9.8% (in CHF: 3.4%) im Nichtlebengeschäft beziehungsweise von 0.9% in Lokalwährung (in CHF: -4.9%) im Lebengeschäft erzielt worden.
Im Nichtlebengeschäft lagen die Bruttoprämien bei 772.7 Mio. CHF (Vorjahr: 619.3 Mio. CHF), was einer Steigerung von 24.8%, trotz negativer Währungseffekte, entspricht. Insbesondere die Übernahme von Fidea und des Nichtlebenportfolios von Athora sind für diesen Anstieg verantwortlich.
Das Schadenumfeld im ersten Semester 2020 zeigte sich in Belgien im Vergleich zum von Unwettern und Grossschäden belasteten Vorjahr trotz der Covid-19-Pandemie erfreulich, auch weil wegen Letzterer in Belgien keine aussergewöhnlichen Schadenzahlungen resultierten. Der Schaden-Kosten-Satz netto liegt somit mit 92.0% um 4.2 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Zudem zeigt der sehr gute Wert, dass die Integration von Fidea erfolgreich umgesetzt wurde und erste Synergien erzielt werden konnten.
Erfreulich sind auch die Entwicklungen im Lebengeschäft. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen aufgrund des Fidea-Zukaufs um 12.4 % auf 92.2 Mio. CHF (Vorjahr: 82.1 Mio. CHF). Das Volumen der Prämien mit Anlagecharakter konnte das gute Niveau des Vorjahrs mit 229.6 Mio. CHF beziehungsweise einer Steigerung von 2.8% im ersten Semester 2020 übertreffen (Vorjahr: 223.3 Mio. CHF).
Neben den starken betriebswirtschaftlichen Resultaten arbeitete die belgische Einheit konzentriert am Ausbau ihrer Ökosysteme. Mit der Beteiligung an den Immobilienbewirtschaftungsplattformen "ImmoPass" und "Keypoint" stärkte sie wesentlich die Angebotspalette des Ökosystems "Home". Mit «Cyber Safe Family» - der ersten E-Versicherung für Privatpersonen in Belgien, welche Kunden und deren Familien in sozialen Netzwerken, beim Online-Shopping oder beim allgemeinen Surfen im Internet schützt - gewann die belgische Einheit zudem die internationale Auszeichnung als innovativste Lösung in der Kategorie «Produkt- und Dienstleistungsinnovation» der «Efma-Accenture Innovation in Insurance Awards».
Die Luxemburger Einheit vermag die Einflüsse der Covid-19-Pandemie gut zu absorbieren. Die IFRS-Bruttoprämien stiegen in Summe um 1.1% auf 128.4 Mio. CHF (Vorjahr: 126.9 Mio. CHF). Die Prämien im Nichtlebengeschäft gingen zwar mit 84.3 Mio. CHF um 0.8% leicht zurück (Vorjahr: 85.0 Mio. CHF), währungsbereinigt konnte aber ein Wachstum von guten 5.2% erzielt werden. Dies hauptsächlich dank der jüngst neu implementierten Vertriebsstrategie im Segment der attraktiven kleinen und mittleren Unternehmen. Dieser unterliegende positive Wachstumstrend zeigt sich auch im traditionellen Lebengeschäft, mit einem Anstieg des Prämienvolumens von 5.2% auf 44.1 Mio. CHF (Vorjahr: 41.9 Mio. CHF). Währungsbereinigt entspricht dies einem Wachstum von 11.6%.
Das Marktumfeld für Prämien mit Anlagecharakter gestaltet aufgrund der anhaltenden Marktvolatilität schwierig, weshalb im ersten Semester 2020 ein Rückgang dieses Geschäfts um 12.5% auf 438.8 Mio. CHF zu verzeichnen ist (Vorjahr: 501.2 Mio. CHF).
Trotz den Wirren an den Kapitalmärkten verwaltet die Luxemburger Geschäftseinheit Kundengelder von rund 11 Mrd. CHF.
Die Profitabilität im Nichtlebengeschäft konnte im Vergleich zur Vergleichsperiode erheblich verbessert werden. Mit einem Schaden-Kosten-Satz netto von 83.7% verbesserte sich dieser um 8.3 Prozentpunkte (Vorjahr: 92.0%). Grund dafür ist, dass in Luxemburg während des Lock-Downs weniger Schäden angefallen sind sowie das nicht mehr Anfallen von Restrukturierungskosten, welche das Vorjahr einmalig belastet haben.
Die Baloise investierte weiterhin in ihre Ökosysteme "Mobility" und "Home". Die Investitionen im letzten Semester wurden hauptsächlich im Ökosystem "Home" getätigt. In der Schweiz wurde die Angebotspalette durch die Kooperation und Investition in die digitale Plattform für Hausreinigungsdienste "Batmaid" weiter ausgebaut. Auf batmaid.ch können Kunden innerhalb einer Minute versichertes und qualifiziertes Reinigungspersonal online anstellen. Dank einem integrierten Treuhandservice kümmert sich das Unternehmen im Namen seiner Kunden um die Anmeldung und Zahlung der Lohnsteuer. Dem Reinigungspersonal bringt die Plattform deklarierte Arbeit mit Sozialversicherungsschutz. In Belgien konnte die Baloise ihre Kunden gleich mit zwei Innovationen überzeugen: So hat die Baloise gemeinsam mit dem belgischen Startup Keypoint einen neuen digitalen Assistenten entwickelt, der die Arbeit der Immobilienverwalter vereinfachen soll. Um dem Mangel an professionellen Immobilienverwaltungen in Belgien entgegenzutreten, hat Keypoint eine digitale Plattform entwickelt, die alle Akteure zusammenbringt und bei Aufgaben der Immobilienverwaltung unterstützt. Ebenso hat die Baloise in Belgien in das wallonische Startup ImmoPass investiert, ein Dienstleister im Bereich der technischen Immobilienprüfung. Potenzielle Käufer oder Hausverwalter können mit Hilfe des Systems von ImmoPass den technischen Zustand ihres Gebäudes beurteilen, um so unerwartete Renovierungskosten zu vermeiden. Die neuen Impulse, die aus diesen Innovationen hervorgehen, nutzt die Baloise auch in den kommenden Monaten um ihre Kunden mit neuen Lösungen zu begeistern.
"Was im ersten Halbjahr geleistet worden ist, war ausserordentlich und es macht mich stolz, dass wir als Unternehmung ohne Unterbruch für alle unsere Anspruchsgruppen einen Service auf gewohnt sehr hohem Niveau erbringen konnten. Wir haben in den letzten Monaten eine steile Lernkurve zurückgelegt, sind effizienter und durch den Einsatz neuer Technologien auch schneller geworden. Diese Entwicklung bestätigt meine Überzeugung, dass wir die Ziele von Simply Safe bis 2021 erreichen, sowie das Geschäftsjahr 2020 mit einem guten Ergebnis abschliessen werden. Auf dieser starken Basis treten wir ambitioniert und mutig die nächste strategische Phase, deren Inhalte wir am Investorentag im Oktober präsentieren werden." Gert De Winter, Group CEO