Dr. Andreas Burckhardt, Präsident des Verwaltungsrats (rechts), und Gert De Winter, Vorsitzender der Konzernleitung (links), vor dem Baugelände des Baloise Parks, welcher im Sommer 2020 eröffnet wird.
Das Geschäft der Baloise zeigt sich mit einem Gewinn von 395.0 Mio. CHF (Vorjahr 269.7 Mio. CHF) im ersten Halbjahr in guter Verfassung. Der Gewinn ist geprägt von den buchhalterischen Auswirkungen der kantonalen Steuerreformen in der Schweiz. Dabei beeinflussen Auflösungen von Steuerrückstellungen das Halbjahresergebnis mit 128 Mio. CHF einmalig positiv. Im Nichtlebengeschäft liegt der Schaden-Kosten-Satz netto zum Halbjahr mit 87.4% (Vorhalbjahr: 94.1%) auf einem hervorragenden Niveau. Der EBIT im Lebengeschäft liegt aufgrund von Reservestärkungen mit 106.3 Mio. CHF tiefer als das Ergebnis im ersten Halbjahr 2018, welches von Reserveauflösungen positiv beeinflusst wurde. Aufgrund der Veränderungen im Markt der Vollversicherungsanbieter in der Schweiz wurde im Lebengeschäft ein ausserordentlich hohes Wachstum der IFRS-Prämien von 30.4% auf 2’869.8 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr erzielt.
Mit dem Kauf des belgischen Versicherers Fidea NV im ersten Halbjahr stärkt die Baloise vor allem ihre Position im attraktiven Nichtlebengeschäft in Belgien. Mit einem Marktanteil von neu 8.5% schliesst die Baloise zu den Top 4 im belgischen Nichtleben-Versicherungsmarkt auf. Damit baut die Baloise ihre Aktivitäten im attraktiven belgischen Markt aus und verfügt nun mit Belgien und der Schweiz über zwei starke Standbeine im Bereich Nichtlebenversicherung. In Deutschland hat die Baloise im Rahmen einer Investitionsrunde ihr Engagement am Digitalversicherer FRIDAY ausgebaut. Zusätzlich beteiligten sich SevenVentures und der German Media Pool im Rahmen eines «Media for Equity»-Geschäfts (Kapitalleistungen, die mit Medienleistungen eingebracht werden) an FRIDAY. Neu hat FRIDAY neben Autoversicherungen auch eine Hausratversicherung im Angebot.
«Wir erweitern das Dienstleistungsspektrum entlang der klassischen Wertschöpfungskette einer Versicherung laufend.»
Die Baloise stärkt aber nicht nur das Kerngeschäft, sondern erweitert das Dienstleistungsspektrum entlang der klassischen Wertschöpfungskette einer Versicherung laufend. Im Rahmen der strategischen Phase «Simply Safe» setzt die Baloise Investitions- und Entwicklungsschwerpunkte im Auf- und Ausbau sogenannter Dienstleistungs-Ökosysteme. Auf diesen Plattformen werden Dienstleistungen zu einem Themenbereich für unsere Kunden effizient und gebündelt angeboten. Diese Angebote sind der eigentlichen Versicherungsleistung vor- oder nachgelagert und ermöglichen so, sämtliche Ansprüche unserer Kunden im Zusammenhang mit der jeweiligen Thematik aus einer Hand abzudecken. Die Baloise konzentriert sich dabei gruppenweit hauptsächlich auf die Ökosysteme «Home» und «Mobility».
Das Ökosystem «Home» treiben wir mit Schwerpunkt in der Schweiz voran. Unsere in der Schweiz gemachten Erfahrungen können künftig aber gruppenweit genutzt und umgesetzt werden, selbst wenn die einzelnen Initiativen auf den jeweiligen Markt zugeschnitten und lokal verankert sein müssen. Den Grundstein haben wir mit dem Kauf der digitalen Umzugsplattform MOVU in der Schweiz vor zwei Jahren gelegt. Seither wurden die Dienstleistungen von MOVU im Bereich Umzug weiterentwickelt. Mit den Beteiligungen an «Bubble Box» und «Devis.ch» wird MOVU zu einer Plattform für «Wohndienstleistungen» ausgebaut. Das Deutschschweizer Startup «Bubble Box» bietet über seine Onlineplattform Textilpflegedienstleistung sowie einen Wäscheservice an. Das Westschweizer Startup «Devis.ch» ist ein Marktplatz, über welchen Offerten für Handwerks- und Reinigungsdienstleistungen im Hausinnen- und aussenbereich eingeholt werden können.
In Belgien wurde das Ökosystem «Mobility» mit der Gründung der Mobilitätsplattform Mobly aufgebaut. Im ersten Halbjahr 2019 erweiterte Mobly sein Dienstleistungsspektrum unter anderen mit einem europaweiten Pannendienst, welcher tageweise abgeschlossen werden kann. Die Dienstleistungen sind via «Mobly Go»-App verfügbar, welche bereits über 30’000 Nutzer verzeichnet. Gruppenweit soll mittelfristig eine «Mobilität als Service»-Plattform entwickelt werden. In der Schweiz ist die Baloise seit letztem Jahr an Carhelper beteiligt, einer Plattform für Garagendienstleistungen. Diese ist ein Beispiel für Angebote, die auf einer solchen Plattform gebündelt werden sollen. Möglich sind aber auch Dienstleistungen für das Flottenmanagement, eine Zusammenarbeit mit Autoherstellern oder der Einbezug von Dienstleistungen des öffentlichen Verkehrs.
Die Baloise ist damit weiterhin auf Kurs, die «Simply Safe»-Strategie erfolgreich umzusetzen und die Digitalisierungsprojekte voranzutreiben.
Basel, im August 2019